Kräftiger Wind brachte am 24. Dezember mit 79,34 GWh einen neuen Rekord bei der Windstromerzeugung. Das Jahr 2024 ist ebenfalls auf Rekordkurs – das bisher stärkste Jahr für die Windstromerzeugung zeichnet sich ab.
Österreichs Windkraftwerke sind gerade in der kalten Jahreszeit die verlässlichste saubere Erzeugungstechnologie: Immerhin werden zwei Drittel des Windstroms im Winterhalbjahr erzeugt. Gerade in den kalten und dunklen Wintermonaten ist der Energiebedarf auch besonders hoch. Neben dem erhöhten Wärmebedarf in Haushalten und Betrieben, ist auch der Wintertourismus ein bedeutender Faktor, der zu einem zusätzlichen Energieverbrauch führt. Diese erhöhte Nachfrage trifft auf die saisonal bedingt geringe Erzeugung der Wasserkraft und Photovoltaik und muss noch immer durch fossile Erzeugung oder teure Importe ausgeglichen werden. Zuletzt importierte Österreich Energie im Ausmaß von 18,2 Milliarden Euro jährlich.
Windkraft ist Winterkraft
Ausgerechnet zur Heiligen Nacht stellte die Windkraft nun einen neuen Rekord auf: Am 24. Dezember produzierten Österreichs Windräder 79,34 GWh – und damit mehr als je zuvor. Das Christkind löst damit den Osterhasen ab: Den Rekord hielt bislang nämlich der Ostermontag mit 69,3 GWh.
„Die Windkraftwerke in Österreich haben zu Weihnachten so viel sauberen Windstrom an einem Tag produziert, wie noch nie“, erklärt Florian Maringer, Geschäftsführer der IG Windkraft: „Insgesamt konnten am 24. Dezember 56,76 Prozent der Stromversorgung zu Weihnachten mit Windenergie gedeckt werden. Umgerechnet könnten damit rund 22.700 Haushalte ein ganzes Jahr lang mit sauberem, heimischem Windstrom versorgt werden.“
Versorgungssicherheit durch Windstrom
Zwei Drittel der Windstromerzeugung erfolgen übrigens im Winterhalbjahr – zwischen September und April. Gerade in dieser Zeit, wenn Sonnenenergie knapper wird und Flüsse weniger Wasser führen, liefern Windkraftanlagen den meisten Strom und sorgen regelmäßig für neue Produktionsrekorde.
Windkraft wird 2024 erstmals über das Jahr gerechnet mehr als 16 Prozent des Stromverbrauchs abdecken. „Der neue Windstromrekord zeigt einmal mehr, was die Windkraft hinsichtlich Versorgungssicherheit in Österreich bereits leistet, aber auch was noch alles vor uns liegt. Ihr Ausbau ist unerlässlich, um die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zu verringern und die Strompreise zu stabilisieren“, erklärt Maringer.
In Österreich stehen derzeit (Stand 3.12.2024) 1.426 Windräder mit 3.885 MW Leistung. Diese Windräder versorgen 2,39 Mio. Haushalte mit sauberem Windstrom „Made in Austria“. Ein modernes Windrad mit 7 MW Leistung und 2.600 Volllaststunden liefert Strom für rund 5.200 Haushalte. Als Volllast bezeichnet man den Betrieb einer Maschine zur Energieerzeugung mit maximalem Leistungsvermögen.