Handelsverband: „Bundesregierung muss jetzt Maßnahmen gegen Inflation setzen“

Inflation klettert auf Rekordwert

Die Inflation klettert im Mai auf einen neuen Rekordwert. (c) AdobeStock

Stimmt die Schätzung erreicht die Inflation im Mai hierzulande ihren höchsten Wert seit 1975. Der Handelsverband fordert die Regierung nachdrücklich auf, endlich Maßnahmen gegen die Inflation zu setzen und empfiehlt gleichzeitig drei Anti-Teuerungsmaßnahmen zur Entlastung.

Die globalen Krisen wirken immer stärker auf Österreich. Die Inflation erreicht laut einer Schnellschätzung der Statistik Austria voraussichtlich 8 Prozent und trifft damit die Bevölkerung immer härter.

Die Inflation schnellt in ungeahnte Höhen. Ein Rekordwert jagt den nächsten. Treiber sind weiterhin die Energie- und Treibstoffpreise. Die Zeit der Konzeption ist vorbei, es braucht jetzt ein Set an klugen Anti-Teuerungsmaßnahmen, das im besten Fall bereits mit 1. Juli in Kraft tritt. Deutliche Wohlfahrtsverluste können nur vermieden werden, wenn die Bundesregierung nicht bis zum Jahresende mit weiteren Maßnahmen abwartet

Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbandes

Weitere Ungemach kündigt sich an

Die Teuerung trifft – neben den bisher hauptbetroffenen Geringverdienern – immer mehr auch den Mittelstand. Ebenso sind die heimischen KMU aber auch die beschäftigungsintensive Unternehmen immer stärker betroffen. Der globale Ausblick zeigt zudem, dass sich zusätzlich zu den Auswirkungen des Ukraine-Krieges weiteres Ungemach durch die Situation in Asien zusammenbraut. Gemäß einer Befragung von Container xChange erwarten 51 Prozent der Spediteure und Händler in der kommenden Zeit mehr Verwerfungen bei den Lieferketten als im Jahr 2021, 26 Prozent erwarten sogar chaotischere Umstände beim Warenbezug als noch 2021.

Die Lockdowns in China belasten den globalen Handel stark. Es ist schwierig, so viele Produkte wie geplant zu produzieren bzw. zu verschicken, was darauf hindeutet, dass es zu weiteren Knappheiten und Preissteigerungen kommen wird.

Gegen Inflation: Drei Anti-Teuerungsmaßnahmen möglichst schnell in Kraft setzen

Der Handelsverband fordert die Bundesregierung daher dringend auf folgende Maßnahmen umzusetzen:

Die Bekanntgabe von neuen Maßnahmen muss möglichst zeitnahe erfolgen, damit die Bevölkerung und auch die Wirtschaft entsprechende Planungssicherheit hat.

Befragung: Fast Hälfte der Bevölkerung blickt pessimistisch in die Zukunft

Laut aktuellen Befragungen von Mindtake im Auftrag des Handelsverbandes blicken 44 Prozent der Bevölkerung pessimistisch in die nahe Zukunft. Das ist kein Wunder, denn mittlerweile müssen sich 14 Prozent der Menschen im Land ausschließlich auf lebensnotwendige Güter beschränken. 53 Prozent, und damit mehr als jeder Zweite, muss sich zumindest bereits finanziell einschränken. Die Zeit zum Handeln für die Bundesregierung ist daher spätestens jetzt gekommen.

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