Österreich ist Europameister …

(c) Screenshot EuroSkills

…und das sogar mehrfach. Das Team Austria hat bei den EuroSkills in Danzig groß abgeräumt – insgesamt 18 Medaillen nehmen unsere Nachwuchsfachkräfte mit nach Hause. Auch Österreichs Elektrotechniker Florian Steffek darf sich über eine Silbermedaille freuen.

Mit sieben in Gold, sechs in Silber und fünf in Bronze holt Österreich zudem die meisten EuroSkills-Medaillen aller 32 teilnehmenden Nationen. Zusätzlich sichert sich das Team Austria neun Medallions for Excellence, die für außergewöhnliche Leistungen nach den Podestplätzen vergeben werden. Damit sind es die dritterfolgreichsten EuroSkills aller Zeiten – nach Budapest 2018 (21 Medaillen) und Graz 2021 (33 Medaillen). Österreich hält damit bei 147 Medaillen in der EuroSkills-Historie (63 Gold-, 54 Silber- und 30 Bronzemedaillen).

„Unsere jungen Top-Fachkräfte haben auf den EuroSkills einmal mehr bewiesen, dass sie mit ihren Leistungen, ihrer Kompetenz und ihrem Engagement international ganz vorne dabei sind. Und genau diese Leistungsträger brauchen wir als Vorbild für unsere Jugend“, so Skills Austria-Präsident Josef Herk, der sich auch bei den vielen Ausbildungsbetrieben im Land bedankt: „Ohne ihren Einsatz auch in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten wären solche Erfolge nicht möglich. Sie stellen einmal mehr die hervorragende Qualität unseres dualen Ausbildungssystems unter Beweis.“

Florian Steffek: Nur der Schweizer war besser

Ganz knapp an einer EuroSkills-Goldmedaille vorbeigeschrammt ist Florian Steffek aus Melk, Österreichs Vertreter im Bereich Elektrotechnik. Der bei der Gottwald GmbH beschäftigte Elektrotechniker musste sich nur dem Schweizer Michael Schmucki geschlagen geben. Hinter Steffek holte sich der Norweger Fredrik Vehus Skjerve die Bronzemedaille.

EuroSkills 2023 Elektrotechnik Sieger
Die siegreichen Elektrotechniker: Florian Steffek (Österreich), Michael Schmucki (Schweiz) und Fredrik Vehus Skjerve (Norwegen). © SkillsAustria

„Es ist eine großartige Leistung und ein echter Erfolg, den Titel des Vizeeuropameisters zu erreichen. Dies zeigt, dass sich die intensiven Vorbereitungen der letzten sechs Monate gelohnt haben und ausgezahlt haben. Die Arbeit, die ich in dieses Projekt gesteckt habe, war riesig“, so ein erstes Statement von Florian Steffek nach der Siegerehrung.

Wie intensiv die Vorbereitungen – gemeinsam mit Trainer & EuroSkills-Experten Bernhard Wilke – wirklich waren, konnten ELEKTRO|branche.at-Leser freilich bereits im Juni lesen. Unser Kollege Wolfgang Sedlak hat ihn nämlich in seinem „Trainingscontainer“ am Firmenparkplatz besucht.  

Florian Steffek bei der Arbeit… © SkillsAustria

„Während dieser Zeit gab es natürlich Höhen und Tiefen, da Fehler und Herausforderungen hier einfach dazugehören. Dennoch habe ich versucht, stets das Beste aus jeder Situation zu machen und das Beste zu geben. In der Welt der Elektrotechnik begegnet man täglich neuen Herausforderungen und spannenden Aufgaben, was das Aufgabengebiet äußerst vielfältig gestaltet“, so der frischgebackene Vizeeuropameister.

…und kurz nach Wettbewerbsende mit Trainer & Experten Bernhard Wilke (li.). © SkillsAustria

Seine Erleichterung spürte man bereits in einem Kurzinterview direkt nach dem Ende des Wettbewerbs (allerdings vor der Siegerehrung):

Direkt nach dem Wettbewerbsende war Steffek die Erleichterung förmlich anzuhören.

Nebst Steffek durfte übrigens auch der zweite Elektriker im heimischen Starterfeld jubeln: Der oberösterreichische Anlagenelektriker Lukas Frühwirth (beschäftigt bei der voestalpine in Linz) sichert sich mit Rang zwei ebenfalls die Silbermedaille.

7-fach vergoldete EuroSkills

Nicht nur zu Europameistern, sondern gleich zu den besten Österreichs küren sich Christoph Schipflinger (aus Itter, Tirol) und Stefan Winder (aus Bildstein, Vorarlberg): Das Gartengestalter-Duo holt auf beeindruckende Weise Gold und den prestigeträchtigen Titel „Best of Nation“, der für das berufsübergreifend höchste Punkteergebnis pro Land vergeben wird. Gold holt ebenfalls der Vorarlberger Timo-Nils Theisl: Der Lustenauer von der Fliesen Felder GmbH kürt sich zum Europameister der Fliesenleger.

Europameisterin ist nun auch Anna Saurer: Die gebürtige Außerfernerin, die in der Bundeshauptstadt im Café Central arbeitet, ist die beste Konditorin Europas. Eine weitere Goldmedaille sichert sich die oberösterreichische Familie Danninger: Nur wenige Monate nachdem sich Cousin Patrick, der Gold bei den Weltmeisterschaften holte, hat nun Niklas Danninger nachgelegt. Der Herzogsdorfer (beschäftigt bei Hauser GmbH in Linz) kürt sich zum Europameister der Kälte- und Klimatechniker. Das Bundesland darf dank Sandra Berger sogar ein zweites Mal Gold bejubeln: Die Niederwaldkirchenerin ist ab sofort Europas beste Floristin.

Gleich vier Bundesländer lassen Lisa Lintschinger (beschäftigt bei der Änderungsschneiderei Moser, aus Tamsweg, Salzburg) und Anna Maria Theurl (ursprünglich aus Osttirol, lebt in Graz und arbeitet bei Vossen im Burgenland) heute feiern: Das Duo schneiderte sich mit fulminanten Leistungen an die Spitze Europas. Für das Burgenland ist es eine Premiere: Es ist die erste Goldmedaille bei Euro- oder WorldSkills.

Eine nahezu filmreife Geschichte schreibt Lara Tynnauer: Die Steirerin (beschäftigt bei Pure Beauty GmbH in Graz) rutscht erst durch eine Absage vor knapp 14 Tagen ins EM-Aufgebot – und holt prompt Gold in der Schönheitspflege. Damit nicht genug: Es ist die Premierenmedaille in dieser Kategorie für die Alpenrepublik.

Sechs Mal Silber

Für eine Premiere sorgen die HTL-Absolventen Paul Hilscher (aus Wolkersdorf) und Timon Schwarz (aus Parbasdorf): Das niederösterreichische Duo holt Österreichs erste Medaille – sie glänzt in Silber – im Beruf IT-Netzwerk und Systemadministration. Silber holt sich ebenfalls das oberösterreichische Entrepreneurship-Doppel Lukas Dragoste (aus St. Georgen bei Obernberg) und Christian Eberherr (aus St. Pantaleon). Die beiden Absolventen der HTL Braunau küren sich damit zu Vizeeuropameistern.

Für Tirol schreibt Elias Krißmer (von der Stahl Group GmbH) an: Der Imster holt Silber bei den Kfz-Technikern. Jürgen Perhofer (aus dem steirischen Birkfeld) schnappt sich bei den Möbeltischlern Silber: Die Fachkraft der Tischlerei Zottler sorgt damit für die erste österreischische EuroSkills-Medaille in diesem Beruf.

 Fünf Mal Bronze

Der niederösterreichische Hochbauer Joachim Nimpf – er arbeitet für die Jägerbau Pöggstall BaugmbH – holt Bronze. So wie Denise Gringl: Die Steirerin vom Rogner Bad Blumau landet als Dritte am Podium der Hotel-Rezeptionisten. Die rot-weiß-rote Erfolgsgeschichte bei den Malern setzt die Kärntnerin Johanna Stabentheiner fort: Die Fachkraft der Malerei Wieser wird Dritte. Für eine zweite Kärntner Medaille sorgt Bettina Veratschnig: Im Skill Restaurant-Service sichert sich der „Young Professional“ des Parkhotels Pörtschach ebenfalls Bronze. Der Oberösterreicher René Krumphuber (aus Pettenbach, von der Strasser Dach GmbH) holt Bronze bei den Spenglern.

Medallions for Excellence

Bei World- und EuroSkills werden besondere Leistungen nach den Podiumsplätzen (mindestens 700 von ingesamt 800 zu erreichenden Punkten) mit einer „Medallion for Excellence“ ausgezeichnet. Aus Österreich sichern sich neun Teilnehmende das Leistungsdiplom: Bäckerin Julia Kusel, Bautischler Johannes Sommer, CNC-Fräser Berkey Sahin, Grafik-Designer Felix Gärtner, Koch Marco Panhölzl, das Mechatronik-Gespann Marcel Obersteiner und Lukas Unterhuber, Sanitär- und Heizungstechnikerin Julia Kirchner, Steinmetz Jakob Enzensberger und Zimmerer Jakob Marbler.

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