Gira Nachhaltigkeitsbericht: Klimaschutz steht im Fokus

Gira Nachhaltigkeitsbericht

Energieeffizienz zahlt sich aus: Um über eine Million Kilowattstunden ist der jährliche Energieverbrauch von Gira gesunken, seit der Gebäudetechnikspezialist und Smart-Building-Pionier Ende 2018 seinen neuen Standort in Radevormwald bezogen hat, für den ein besonderes energetisches Konzept entwickelt worden war. Dieser Rückgang hat mit dazu geführt, dass die direkten Treibhausgasemissionen im Jahr 2020 trotz eines um 13 Prozent höheren Produktionsvolumens um 23 Prozent niedriger ausgefallen sind als 2018. (c) Gira

Gesunkene Treibhausgasemissionen trotz deutlich gestiegener Produktion – dies ist eine der Entwicklungen, die der Gebäudetechnikspezialist Gira aus dem deutschen Radevormwald in seinem gerade erschienenen Nachhaltigkeitsbericht dokumentiert.

Der aktuelle Nachhaltigkeitsbericht informiert im Internet unter www.nachhaltigkeit.gira.de über die Leistungen des Technologieunternehmens in den Jahren 2015 bis 2020 in den drei Bereichen „Umwelt/Ressourcen“, „Mensch/Gesellschaft“ und „Wirtschaft“. Dabei liegen der Gira Berichterstattung die weithin anerkannten Indikatoren des „Deutschen Nachhaltigkeitsindex“ zugrunde. Deren Entwicklung wird mit einer umfangreichen Sammlung verschiedener Kennzahlen gemessen und greifbar gemacht.

„Es ist ein wesentliches Element unserer Nachhaltigkeitsstrategie, unsere Emissionen und Verbräuche systematisch zu erfassen, transparent zu machen und zu analysieren“, erklärt Jan Böttcher, der seit 2013 das Nachhaltigkeitsmanagement bei Gira verantwortet. „Dies liefert die Grundlage, um unsere Umweltleistung fortwährend kritisch zu überprüfen und nach Möglichkeiten zu suchen, um sie zu verbessern.“

Nachhaltigkeitsbericht dokumentiert Maßnahmen

Vor dem Hintergrund des Klimawandels stehen auch bei Gira Maßnahmen zum Umwelt- und Klimaschutz im Fokus. „Wir betrachten es als selbstverständlichen Teil unserer gesellschaftlichen Verantwortung, aktiv dazu beizutragen, den Anstieg der globalen Erderwärmung bis 2050 auf unter zwei Grad Celsius zu begrenzen, wie es das Pariser Abkommen der Vereinten Nationen fordert“, betont Böttcher.

Gestiegene Energieeffizienz und Corona-Effekte

So lässt sich dem Nachhaltigkeitsbericht unter anderem entnehmen, dass sowohl die direkten als auch die zuzurechnenden indirekten Emissionen von Kohlendioxid (CO2) 2020 ihren bisherigen Tiefststand erreicht haben. Der unmittelbare CO2-Ausstoß, der sich 2018 auf 2.616 Tonnen und 2019 auf 2.367 Tonnen summiert hatte, sank 2020 auf knapp 2.007 Tonnen – gegenüber 2018 ein Rückgang um 23 Prozent. Die nicht direkt vom Unternehmen steuerbaren klimaschädlichen Emissionen, die sich 2018 auf 16.875 Tonnen und 2019 auf 14.087 Tonnen belaufen hatten, fielen noch deutlicher auf 8.747 Tonnen im Jahr 2020 – dies entspricht einem Minus von rund 48 Prozent im Vergleich zu 2018. Dieser Reduzierung der Treibhausgasemissionen steht bei Gira auf der anderen Seite eine merkliche Zunahme des Fertigungsvolumens gegenüber: Im Vergleich zu 2018 lag – gemessen in Kilogramm – die Menge gefertigter und abgesetzter Produkte 2020 um knapp 13 Prozent höher.

Klimaneutrale Produktion als Ziel

Dass es Gira gelungen ist, trotz des Produktionswachstums den direkten Ausstoß an Kohlendioxid innerhalb von zwei Jahren um 615 Tonnen zu reduzieren, ist vor allem auf die energieeffizienten Gebäude am Ende 2018 bezogenen neuen Standort in der Röntgenstraße in Radevormwald zurückzuführen. Unter anderem die systematische Wärmerückgewinnung, der Einsatz der Sprinklertanks als Kälte- und Wärmespeicher, der thermisch aktivierte Boden, die durchgängige LED-Beleuchtung und das eigene Blockheizkraftwerk sorgen dafür, dass der Energiebedarf des 30.000 Quadratmeter großen Produktions-, Entwicklungs- und Logistikzentrums 45 Prozent unter den rechtlichen Vorgaben für vergleichbare Gebäude liegt. „Seit dem Umzug und der damit verbundenen Aufgabe angemieteter Flächen ist unser jährlicher Energieverbrauch um über eine Million Kilowattstunden zurückgegangen“, berichtet Böttcher aus dem Nachhaltigkeitsbericht.

Bei den indirekten Treibhausgasemissionen, die unter anderem durch die Fahrten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit dem Pkw zum Arbeitsplatz und zurück nach Hause entstehen, machten sich im ersten Jahr der Corona-Pandemie die Auswirkungen der Lockdowns, der Kontaktbeschränkungen und des mobilen Arbeitens bemerkbar. „Dass seit Mitte März 2020 rund 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von zu Hause aus arbeiten und Geschäftsreisen so gut wie nicht stattgefunden haben, hat sich natürlich auch in unserer CO2-Bilanz niedergeschlagen“, erläutert Böttcher. Auf annähernd 3.000 Tonnen Kohlendioxid beziffert Gira in seinem Nachhaltigkeitsbericht die derart erzielten Einsparungen im Jahr 2020.

Neue Herausforderung

„Insgesamt zeigen die Zahlen im Nachhaltigkeitsbericht, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, resümiert der Leiter des Gira Nachhaltigkeitsmanagements. „Andererseits machen sie aber auch deutlich, dass wir noch einen weiten Weg zu gehen haben, bis wir unser Ziel einer CO2– und damit klimaneutralen Produktion erreicht haben werden. Verglichen mit einem Marathonlauf, haben wir wie die allermeisten Industrieunternehmen gerade die ersten Kilometer der Strecke bewältigt, deren anspruchsvoller Teil zudem noch vor uns liegt.“ Dies gilt umso mehr, als Gira derzeit die Emissionen entlang der Wertschöpfungskette von der Gewinnung der für die Fertigung notwendigen Rohstoffe bis zum Versand der fertigen Produkte misst. Die Politik nimmt aber inzwischen produzierende Unternehmen darüber hinaus auch für den Treibhausgasausstoß in die Verantwortung, der nach dem Verkauf durch den Betrieb ihrer Artikel und deren Entsorgung entsteht. „Wir sind uns dieser neuen Herausforderung bewusst und arbeiten derzeit in Zusammenarbeit mit externen Fachleuten proaktiv an Lösungen“, hebt Böttcher hervor.

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