HV-Befragung zum Energiesparen: 2/3 der Händler planen Verzicht auf Weihnachtsbeleuchtung

HV-Befragung zum Energiesparen: 2/3 der Händler planen Verzicht auf Weihnachtsbeleuchtung

© Norbert Koch / Pixabay

Aufgrund des Ukraine-Kriegs und der damit verbundenen Gas-Geschichte könnte die Energieversorgung im kommenden Winter auch in Österreich angespannt sein. Daher wird der heimische Handel die Energie-Sparmaßnahmen der Bundesregierung nach besten Kräften unterstützen. Schon jetzt sind österreichischen Geschäfte in vielen Bereichen Vorreiter.

Das belegt zumindest eine aktuelle, bundesweite Umfrage des Handelsverbandes. Viele Geschäfte leisten damit einen wertvollen Beitrag, um eine potenzielle Gas- und Strommangellage in Österreich zu verhindern. „Der Handel hat umfassende Schritte zum Energiesparen gesetzt, um einen Beitrag zur Bewältigung der Energiekrise zu leisten. Damit wird der umsatzstärkste Wirtschaftsbereich und zweitgrößte Arbeitgeber des Landes seiner großen Verantwortung und Vorbildwirkung gerecht“, sagt Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will. „Zusätzlich zu den bisherigen Bemühungen werden zwei Drittel der österreichischen Händler dieses Jahr auf die Weihnachtsbeleuchtung verzichten, drei Viertel der Geschäfte planen, die Raumtemperaturen auf 18-19° zu senken.“

Die Ergebnisse der Befragung im Detail

Energie-Sparmaßnahmen im Bereich Beleuchtung

Energie-Sparmaßnahmen im Bereich Heizung

Energie-Sparmaßnahmen im Bereich Elektrogeräte & Belüftung

Wir tun unser Möglichstes, um die Energie-Einsparungsziele der EU-Kommission zu erreichen. Die Ergebnisse unserer Befragung zeigen, dass viele österreichische Händler bereits Vorreiter sind, wenn es ums Energiesparen geht. Wir werden diesen Weg konsequent weitergehen – selbst wenn das heißt, dass heuer viele Schaufenster zu Weihnachten unbeleuchtet bleiben.

Rainer Will, Handelsverband-Geschäftsführer

Stromkosten für die Händler im Vergleich zum Vorjahr um durchschnittlich 219 Prozent verteuert

Konkret haben sich bereits jetzt die Stromkosten für die heimischen Händler im Vergleich zum Vorjahr um durchschnittlich 219 Prozent verteuert. Bei manchen Betrieben übersteigen die Energiekosten mittlerweile sogar den Gesamtumsatz, daher wird massiv gegengesteuert. Auf EU-Ebene muss das Merit Order-System – die Regelung, wonach das teuerste Kraftwerk den Strompreis bestimmt – reformiert werden, es erweist sich in der aktuellen Krise als gescheitert. Ebenso braucht es seitens der Bundesregierung Anpassungen beim Energiekostenzuschuss.

„Keinesfalls ist es akzeptabel, dass der Energiekostenzuschuss ganze Branchen – wie den Handel – defacto ausschließt, indem im Wesentlichen eine Anspruchsberechtigung nur dann besteht, wenn man eine Produktion unterhält. Kommt ein Energiekostenzuschuss zur Auszahlung, dann muss dieser auch für die Handelsbetriebe gelten. Bereits jetzt droht 6.000 Geschäften bis Jahresende die Schließung. Das ist nicht hinzunehmen, auch im Sinne der negativen Wirkung auf die Stadt- und Ortskerne Österreichs“, appelliert Handelssprecher Rainer Will – im Namen der österreichischen Händler – an die Bundesregierung.

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