Am 29. März kommt es erneut zu einer partiellen Sonnenfinsternis, die Gesamteuropa betrifft. In Österreich kommt es zu einer Abschattung von rund sieben Prozent und einer PV-Erzeugungsreduktion von rund 300 MW.
In Dänemark wird es bei dieser geradezu spektakulären ringförmigen Sonnenfinsternis zu einer Abschattung von etwa 23 Prozent kommen. In Österreich hingegen beträgt sie im Schnitt nur etwa sieben Prozent. Für die Stromerzeugung bedeutet eine Abschattung der Sonne weniger Leistung aus Photovoltaikanlagen (PV).
Stromversorgung in Österreich gesichert
Die Sonnenfinsternis wird die gesamte Stromerzeugung Österreichs aufgrund der geringen Abschattung nur geringfügig tangieren. Sie bedeutet also keine Gefahr für die sichere Stromversorgung hierzulande. Konkret entgehen Österreich durch die Sonnenfinsternis kurzfristig rund 300 Megawatt (MW) Leistung, weil ca. zwischen 11:30 und 12:55 Uhr (MEZ) der Mond die Sonne kurzfristig verdecken und es dadurch weniger Sonnenlicht geben wird. Das entspricht in etwa der Leistung eines größeren Donaukraftwerks.
Enge Koordination als Sicherheitsnetz
Diese kurzfristig fehlende Leistung kann aber leicht ausgeglichen werden, weil sie den permanenten Schwankungen im Netz sehr ähnlich ist. Im gesamten kontinentaleuropäischen ENTSO-E-Synchronbereich berechnet sich die maximal prognostizierte Leistungsreduktion bei einer durchschnittlichen Abschattung von etwa zehn Prozent im Worst-Case auf rund 21 Gigawatt (GW). Das entspricht in etwa der doppelten Spitzenlast von Österreich oder etwa fünf Prozent der Spitzenlast des gesamten Synchrongebiets (450 GW).
Eine Menge, die im Zuge vorausschauender Planung und enger internationaler Koordination gut bewältigt werden kann – zumal derartigen Ereignissen monatelange Analysen vorausgehen, von denen wiederum entsprechende netzbetriebliche Maßnahmen abgeleitet werden (zum Beispiel kurzzeitige Erhöhung der vorgehaltenen Regelreserven).
PV-Anteil soll bis 2030 auf elf TWh pro Jahr steigen
Bis 2030 sollen in Österreich bilanziell 100 Prozent des Strombedarfs durch nachhaltige Energie gedeckt werden – auch wenn das Jahr 2024 in Sachen Photovoltaik kein wirklich gutes war. Mit der Transformation des Energiesystems hin zu insbesondere noch mehr PV-Anlagen wird eine Sonnenfinsternis in Zukunft daher mehr Einfluss auf das APG-Netz haben. Um sich für diese Herausforderungen zu wappnen, setzt der Netzbetreiber in den kommenden Jahren zahlreiche neue Leitungs- und Umspannwerksprojekte sowie Ausbau- und Verstärkungsmaßnahmen um und entwickelt innovative Lösungen in den Bereichen Digitalisierung und Technologie. Deren Fortschritt zeigt der APG-Zukunftsnetz-Tracker.