Die Heiligen Drei Könige hatten offenbar nicht nur die traditionellen Gaben, sondern auch jede Menge Wind im Gepäck: Der 7. Jänner brachte mit 75 GWh nämlich einen neuen Rekord bei der Windstromerzeugung.
„Am 7. Jänner wurde mit 75 GWh so viel Windstrom an einem Tag erzeugt wie noch nie“, freut sich IG Windkraft-Geschäftsführer Stefan Moidl über den neuen Windstromrekord und ergänzt: „Damit konnten 50,4 Prozent der heimischen Stromversorgung mit Windenergie gedeckt werden.“ Alle österreichischen Windräder lieferten beinahe den ganzen Tag auf Volllast und ersetzten so Kohle-, Gas- und Atomstrom. Über das Jahr gesehen können alle Windkraftanlagen in Österreich derzeit rund 12% des Stromverbrauchs decken. „Mit den passenden Rahmenbedingungen für den schnellen weiteren Ausbau könnte die Windkraft bis 2030 verdreifacht werden und damit ein Drittel der heimischen Stromversorgung bereitstellen“, so Moidl.
Winterzeit ist Windstromzeit
Rund zwei Drittel des Stroms aus Windkraft werden im Winterhalbjahr erzeugt. Da über das Jahr gesehen der höchste Stromverbrauch im Winter anfällt und in dieser Zeit Wasserkraft und Photovoltaik weniger Strom liefern können, ist die Windkraft besonders wichtig für die Stromversorgung. „Gerade für Österreich, mit dem hohen Wasserkraftanteil ist die Windkraft die optimale Ergänzung für die günstige, sichere heimische Stromversorgung, vor allem im Winter“, so Moidl.
Trotz Zubau der erneuerbaren Energien in den letzten Jahren ist der Anteil des Nettostromimports in den letzten Jahren deutlich angestiegen und lagen im Jahr 2022 bei 11,9 Prozent des Stromverbrauchs. Noch immer muss Österreich teuren Kohle- und Atomstrom aus dem benachbarten Ausland importieren, um seinen Stromverbrauch abdecken zu können. Nach wie vor wird ein Viertel des Stromverbrauches aus Kohle-, Gas- und Atomkraftwerken bereitgestellt.
„Es wird Zeit, dass die Politik endlich die Voraussetzungen schafft, damit Österreichs Stromversorgung auf heimische Beine gestellt werden kann und wieder genug heimischen Strom erzeugen kann“, fordert Moidl. Ungenutzte Potenziale sind jedenfalls ausreichend vorhanden. Auf nur 2 Prozent der Landesfläche könnten mit 4.400 Windrädern insgesamt 83 TWh Windstrom erzeugt werden. Das ist mehr Strom als Österreich derzeit insgesamt verbraucht. 99 % der Fläche bleibt dabei land- und forstwirtschaftlich nutzbar.