2020 zählt trotz Corona-Pandemie zu den wärmsten Jahren der Menschheitsgeschichte. Mit einem Rückgang des Erneuerbaren Anteils am Energieverbrauch ist Österreich dennoch in die falsche Richtung unterwegs.
„Die zunehmende Klimakrise zeigt deutlich, wie wichtig die rasche Umsetzung der Klimaschutzmaßnahmen ist. Die beharrenden Kräfte der fossilen Vergangenheit, die leider immer noch WKO und IV dominieren, müssen endlich von den zukunftsträchtigen Erneuerbaren abgelöst werden.“, bemerkt Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft: „Die Branche der erneuerbaren Energien hofft, dass der Schwung des neuen Jahres 2021 für ambitionierte Schritte beim Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz genutzt wird.“
Gerade ist das Jahr 2020 zu Ende. Fest steht bereits jetzt, dass die letzten sechs Jahre die wärmsten Jahre waren, die je gemessen wurden. Auch das letzte Jahrzehnt zählt zum Wärmsten in der Menschheitsgeschichte überhaupt, wie auf Website der World Meteorological Organization (WMO) zu lesen ist. Laut Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) sind im Vergleich zum 30-Jahresschnitt (1961 bis 1990) die Jahresmittelwerte der Lufttemperatur für 2020 in Österreich bereits um 2,1 Grad Celsius angestiegen. Das Jahr 2020 war wohl eines der fünf wärmsten Jahre seit Beginn der Aufzeichnungen vor über 250 Jahren.
Während die Klimakrise voranschreitet, sind die Bemühungen in Österreich diese aufzuhalten noch kaum wahrnehmbar. Der Blick auf die kürzlich von der Statistik Austria veröffentlichte Energiestatistik zeigt dies in ernüchternder Weise. Der Anteil der erneuerbaren Energien ist von 2018 auf 2019 um -0,5 Prozent (auf 33,6 Prozent) gesunken, jener Anteil bei Wärme und Kühlung um -1,1 Prozent (auf 33,8 Prozent) und jener beim Verkehr sogar um -1,8 Prozent (auf 9,8 Prozent) zurückgegangen. Der einzige Bereich, der leicht gestiegen ist, war der Erneuerbare Anteil am Stromverbrauch mit 1,3 Prozent (auf 75,1 Prozent). „Der Erneuerbare Anteil am Stromverbrauch konnte hauptsächlich durch eine überdurchschnittliche Stromerzeugung von Wasser- und Windkraft erreicht werden“, erklärt Moidl: „Der leichte Anstieg ergibt sich daher trotz und nicht wegen dem immer weiter absinkenden Ausbau bei den erneuerbaren Energien“. Die aktuellen verfügbaren Daten zeigen neuerlich, wie wichtig die ambitionierten Ziele der Bundesregierung – 100 Prozent Erneuerbarer Strom 2030 und Klimaneutral 2040 – sind.“
EAG in den Startlöchern
Die Branche der Erneuerbaren Energien hofft, dass der Schwung des neuen Jahres 2021 für ambitionierte Schritte genutzt wird. „Wir hoffen, das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz wird nun ohne Stolpersteine auf den Weg gebracht und in einem nationalen Schulterschluss im Parlament beschlossen“, so Moidl. „Das oftmalige Jammern der WKO und der IV, die noch immer von einer fossilen sterbenden Wirtschaft aus der Vergangenheit gelenkt werden, darf den Klimaschutz und den Ausbau der erneuerbaren Energie als Grundlage für eine gesunde Wirtschaft der Zukunft in Österreich nicht behindern“, bemerkt Moidl.