Ausgezeichnete Stimmung herrschte bei den Tagen der Elektrotechnik in Lannach und in Eisenstadt. Auch die jeweiligen Berufsschulen waren mit ihren Klassen stark vertreten.
Nach einem mehr als erfolgreichen (sprich: mit 300 Besuchern komplett ausgebuchten) Auftakt in der Steiermark zog die Veranstaltungsreihe Tag der Elektrotechnik ins Burgenland weiter. Dort begrüßte LIM Franz Buchinger die rund 150 Teilnehmer, bevor Lehrlingswart Franz Reichart präzisierte, wie die burgenländische Innung den Nachwuchs fördert. Diese wird ja bei der Lehrabschlussprüfung auf Level NQR4 noch stärker gefordert, während bei der Befähigungsprüfung mittlerweile NQR6 gilt.

Neuerungen für Lehrlinge
Tipp des Praktikers: Die Aufgabenstellung wird umfangreicher, da könnte das Führen eines Wochenbuches mit Aktivitäten und Lerninhalten eines Lehrlings sowie der wöchentlichen Kontrolle durch den Lehrherrn hilfreich sein. Reichart: „Eine kurze Beschäftigung genügt, um festzustellen, welchen Level der Lehrling in seinem jeweiligen Jahrgang hat und bei Problemen zu reagieren.“ Fertige Wochenbücher gäbe es auch beim KFE als Download. Da die Aufgabenstellungen in der Elektrotechnik umfangreicher geworden sind, ist auch die neue Lehrabschlussprüfung umfangreicher geworden.

Für Berufsschuldirektor Georg Krammer war es wichtig, dass seine Schüler hier bei der Ausstellung der Industrie und den Fachvorträgen sehen, wohin die Reise in der Elektrotechnik geht. Die duale Ausbildung im Schulterschluss von Schule, Unternehmen und Innung sorgt dafür, dass auch weiterhin Fachkräfte ausgebildet werden. Dazu setzt auch in der Berufsschule vermehrt auf praktische Ausbildung, die im Lehrplan gar nicht enthalten ist. Ein Lern-Logbuch zeigt auf, was gelernt wurde, wo es Probleme gibt, die die Lehrer in Folge auch beim Unterricht berücksichtigen.
Im Anschluss gratulierte Wolfgang Reiter von Elektriker Österreich zum ausgezeichneten Besuch der burgenländischen Elektriker und dankte auch den anwesenden Markenpartnern, mit denen man gemeinsam auch die Aus- und Weiterbildung unterstützt.


Die Vorträge eröffnete ein Fachmann der AUVA zum Thema Arbeitssicherheit, speziell bei Montage und Instandhaltung von PV-Anlagen. Da gibt es große Probleme mit ungeeigneten Unternehmen und Personal. Vorgestellt wurde eine Checkliste für Unternehmen und Bauherrn.
Industrievertreter Thomas Farthofer und Innungs-GF Karl Tinhof stellten danach die anwesenden Markenpartner mit kurzen Präsentationen vor. Um die Möglichkeiten beim Renovieren und Sanieren ging es beim Vortrag von Schneider Electric, den Chancen und Lösungen bei der Elektroheizung widmete sich Etherma.
Erfolgreich Verkaufen & die neue OVE E 8101
„Wow“ sagten sich dann viele Besucher beim enthusiastischen Vortrag von Hannes Katzenbeisser (er ist bei allen Veranstaltungen im Einsatz, Anm.) zum Thema „Motivierende Impulse für den Verkauf in der Elektrobranche“ Authentisch und mit zahlreichen Praxis-Beispielen zeigte der WOW-Effekt-Macher auf, welche Chancen und Möglichkeiten es gibt, erfolgreich Geschäfte zu machen, wie persönliche und fachliche Kompetenz zum Verkaufserfolg beisteuern und welche größten Enttäuschungen Kunden dazu bringen, nicht mehr wieder zu kommen. Für die Besucher gab es seinen Online-Video-Workshop „Die Power-Show“ gratis zum Download.

Normenspezialist Bernhard Wilke lieferte im Anschluss einen kompakten Überblick über die neue OVE E 8101 Ausgabe 2025, wie sie angewendet werden sollte bzw. muss und dass sie auch in der für Frühjahr 2026 geplanten neuen Elektrotechnikverordnung enthalten sein wird. Bis dahin gibt es eine klare Empfehlung für die Nutzung der neuen OVE E 8101/2025. Gleichzeitig stellte Wilke vor, wie die Änderungen in der neuen Norm gekennzeichnet sind, welche Teile aus OVE-Richtlinien jetzt darin enthalten sind und wie es um den Zusatzschutz darin aussieht.

Wichtig: Nicht nur der Spannungsabfall wurde neu geregelt, mit dieser neuen OVE E 8101/2025 ist auch die Verwendung eines AC-Fehlerstrom-Schutzschalters nicht mehr zulässig. Dazu gibt es auch eine neue Definition von Steckverbindungen bei PV-Anlagen.
Der burgenländischen Tag der Elektrotechnik endete mit einem Vortrag des Messgerätespezialisten Benning über die Geräteprüfung OVE EN 50678 (Prüfung nach Reparatur) und nach OVE EN 50699 (Wiederholungsprüfung), die beide die bisherige OVE 8701 – Erstprüfung, Prüfung nach Reparatur/Änderung, Wiederholungsprüfung ersetzen. Einmal mehr wurde darauf hingewiesen, dass eine umfassende Dokumentation der Prüfungen auch die Unternehmen vor Folgen schützen kann.
Volles Haus auch in OÖ
Über ein volles Haus durfte man sich auch an der dritten Station freuen. Über 300 Teilnehmer in Linz bedeuteten sogar einen neuen Besucherrekord. Zum Auftakt in der WK Oberösterreich berichtete Landesinnungsmeister Stephan Preishuber über aktuelle Themen und Entwicklungen aus der Innung.
Danach folgte ein dichtes Programm mit Fachvorträgen der Markenpartner Gira, Rexel Austria, Eaton und OBO Bettermann Österreich, die praxisnah zeigten, in welche Richtung sich die Elektrotechnik entwickelt und welche Chancen sich aktuell bieten.























