Premstätten statt Liebenau: Amazon errichtet Verteilzentrum südlich von Graz

Amazon Verteilzentrum

© Mike Mareen - stock.adobe.com

Das umstrittene – und letztendlich verworfene – Amazon-Verteilzentrum in Graz/Liebenau wird nun in Premstätten südlich von Graz errichtet.

Kommenden Mittwoch wird die Baustelle vom Premstättener Bürgermeister Matthias Pokorn (ÖVP) und Amazon Logistics Regionalleiterin Miriam Enzi feierlich eröffnet. Das Verteilzentrum wird nebst der Halle auch ein Parkhaus mit 671 Stellplätzen umfassen.

Der Online-Riese wollte dieses Verteilzentrum ursprünglich im Grazer Stadtbezirk Liebenau errichten, musste dann aber dem heftigen Gegenwind von Anrainerinnen und Anrainer weichen. Zumal auch die Stadt Graz vom Amazon-Projekt wenig begeistert war, als es an die Öffentlichkeit durchsickerte, dass es keine Umweltverträglichkeitsprüfung geben soll.

Schon als Amazon dann einen Schlussstrich unter Liebenau zog wurde gemunkelt, dass man sich stattdessen auf einen Standort in Premstätten konzentrieren möchte – und zwar auf eine Fläche nahe dem Batteriewerk von Samsung und Magirus Lohr. Nun scheint dort alles unter Dach und Fach. Entwickelt wird das Projekt übrigens von der VGP Gruppe, einem europaweit tätigen Anbieter von Logistik- und Gewerbeimmobilien.

Verteilzentrum „…kein Ersatz für Grazer Projekt“

Ebenfalls in einer Aussendung zu lesen: „Bei dem geplanten Amazon-Verteilzentrum im Industriegebiet Zettling/Kalsdorf, direkt bei der Autobahnabfahrt ‚Kalsdorf‘, handelt es sich nicht um den Ersatz des Logistikzentrums, das in Graz angedacht wurde, sondern es erfolgt lediglich der Kundenvertrieb für den Süden der Steiermark“, schreibt der Bürgermeister von Premstätten. Demnach soll das neue Projekt auch nur rund ein Viertel der Größe vom geplanten Grazer Logistikzentrum ausmachen.

Zudem habe die Marktgemeinde Premstätten mit Amazon vertraglich vereinbart, dass es keinen Transitverkehr durch den Ort geben soll – somit würden Transporte direkt über die A9 und nicht über das Ortsgebiet erfolgen. Pokorn weiter: „Mit dem Bau des Verteilzentrums entstehen über 270 neue Arbeitsplätze, die enorm wichtig für unsere Wirtschaft sind.“ Weitere Details will man kommende Woche präsentieren. Die Fertigstellung sei aber jedenfalls für November 2023 geplant, heißt es in der Einladung zur Baustellen-Eröffnung.

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