US-Onlinemulti Amazon wird die Zahl seiner stationären Filialen kräftig ausdünnen. In den USA und in Großbritannien will das Unternehmen insgesamt 68 Geschäfte schließen. Dabei handelt es sich um Buchläden, die so genannten 4-Sterne-Shops sowie diverse Pop-up-Stores. Einen spezifischen Grund für diesen Schritt nennt Amazon nicht – böse Zungen behaupten aber, es liege an der Konkurrenz durch den Onlinehandel.
Nicht von den Schließungen betroffen wird das Geschäft mit Lebensmitteln sein. Sowohl die Whole-Foods-Filialen wie auch die Go-Supermärkte will man weiterbetreiben. Der erste Go-Supermarkt Europas wurde im März 2021 in Großbritannien eröffnet. Er zeichnet sich dadurch aus, dass es keine Kassen mehr gibt. Man registriert sich beim Betreten des Geschäfts, nimmt die gewünschten Waren aus den Regalen und geht wieder. Beim Verlassen des Geschäfts wird der fällige Betrag vom Amazon-Konto abgezogen.
Schlechter schaut’s dagegen für alle anderen Offline-Shops des US-Giganten aus. Sowohl die eigenen Buchläden wie auch die 4-Sterne-Geschäfte werden in absehbarer Zeit verschwinden. Dabei wurde der erste 4-Sterne-Shop auf europäischen Boden erst im Oktober des Vorjahres in Großbritannien eröffnet.
In den 4-Sterne-Geschäften wurden hauptsächlich Fire-TV, Echo- und Kindle-Produkte, sowie gezielt besonders hoch bewertete Produkte verkauft. Ergänzend dazu wurden in den Pop-up-Stores Produkte eines bestimmten Themengebiets angeboten. Sehr oft hat man dabei eng mit einem einzelnen Hersteller zusammengearbeitet.
Amazon gibt sich schweigsam
Wie Amazon gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters ausführt, sollen die Kunden der für die Schließung vorgesehenen Filialen in der nächsten Zeit durch entsprechende Aushänge informiert werden. Ebenfalls laut Reuters verweigert Amazon Angaben darüber, wie viele Menschen durch die Schließungen der Geschäfte ihre Arbeit verlieren werden.