Ausstieg: LG hängt sein Smartphone-Business an den Nagel

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Die ehemalige Nummer 3 der Smartphone-Weltrangliste gibt das Business auf. (c) LG Electronics

Waren es bislang nur Gerüchte, ist’s seit heute auch offiziell: Der südkoreanische LG-Konzern verabschiedet sich bis Ende Juli aus dem Smartphone-Geschäft. Bis dahin sollen die noch auf Lager liegenden Geräte abverkauft werden – auch Updates und Geräteservices soll es noch „eine bestimmte Zeit lang“ geben.

Vor nicht allzu langer Zeit zählte LG noch zu den richtig Großen in der Smartphone-Branche, irgendwann hat man dann allerdings den Anschluss verloren – auch und vor allem bei den Marktanteilen. Hinzu kommt die chinesische Armada bestehend aus Xiaomi, Oppo und Huawei, die den Massenmarkt mit günstigen Modellen beherrscht und den Südkoreanern zusätzlich das Wasser abgräbt. Zuletzt versuchte man zwar mit ungewöhnlichen Ideen, wie etwa einem Smartphone mit zwei Displays, das Ruder wieder herumzureißen. Allerdings vergeblich.

Mit der mobilen Kommunikation hatte LG seit Mitte 2015 in jedem Quartal einen operativen Verlust erwirtschaftet. Für 2020 belief sich das Defizit auf umgerechnet 634,5 Mio. Euro. Interessantes Detail am Rande: Noch 2013 war man ganz dick im Geschäft und belegte hinter Samsung und Apple den dritten Platz der Weltrangliste. Nun wurde die Schließung der Smartphone-Sparte vom Verwaltungsrat abgesegnet und markiert auch eine kleine Strategieänderung: Statt Smartphones stehen nun Wachstumsbereiche wie Bauteile für Elektrofahrzeuge, vernetzte Geräte, Robotertechnik, intelligentes Wohnen und künstliche Intelligenz ganz oben auf der Liste.  

Die Geräte, die noch auf Lager liegen, sollen weiterhin verkauft und Geräteservice wie Software-Aktualisierungen weiter angeboten werden. Eine genaue Zeitspanne dafür gab LG allerdings nicht bekannt.

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