Für die digitale Gebäudeplanung bietet Jung BIM-Objekte zum kostenlosen Download an. Mit Building Information Modeling – oder zu Deutsch: Bauwerksdatenmodellierung – stehen nicht die Probleme, sondern ihre Lösungen, wie Zusammenarbeit und Transparenz, im Vordergrund. Bei der Planung mit BIM geht es jedenfalls darum, einen digitalen Zwilling des Gebäudes zu erstellen.
Die verschiedenen Gewerke wie Architektur, Statik, Fassade, TGA und Elektrotechnik werden auf Basis von dreidimensionalen Daten geplant. Dies erlaubt eine Kollisionsprüfung, bevor das Gebäude erstellt wird. Durch die hohe Detaillierung im Vorfeld verändern sich somit auch die üblichen Vorgehensweisen auf Baustellen.
Viele Entscheidungen werden bereits in der Planungsphase getroffen und nicht erst nach der Vergabe. Die beteiligten Planerinnen und Planer einigen sich auf eine Software oder klären den Datenaustausch der verschiedenen Gewerke. Mittlerweile erlauben die Daten auch die Übernahme der Kosten von Bauteilen. Die Anzahl an Elektroplaner:innen, die mit BIM planen, wird auch in Österreich zunehmen. In den Niederlanden arbeiten bereits über 80 Prozent der Planer mit Revit.
Digitales Angebot der Jung BIM-Daten
Als einer der ersten Hersteller von Elektroinstallationsgeräten und -systemen hat das Unternehmen Jung bereits 2016 seine BIM-Objekte für die Architektursoftwares Revit und Archicad veröffentlicht. Hier war es besonders wichtig, keine einzelnen Modelle von Rahmen, Abdeckungen und Einsätzen bereitzustellen, sondern einen intelligenten Konfigurator, der das Beziehungswissen mitliefert und die fehlerhafte Auswahl von Komponenten verhindert. Dieses Wissen kommt heute aus dem PIM-System. So gibt es einen BIM-Konfigurator für Revit auf Basis der Software von Stabiplan.
Der besondere Vorteil ist hier die Planung mit Elektrosymbolen im Konfigurator und einen Level-of-Detail-Wert (LOD) von 200. Die Objekte referieren bei Wiederholungen von z. B. Steckdosen auf nur ein Modell. Der Level of Detail bezeichnet die unterschiedlichen Detailstufen bei der Darstellung der digitalen Gebäudemodelle in Revit oder Archicad. Nahezu komplett fertiggestellte Projekte mit einem hohen Detailierungsgrad (LOD 500) stellen alle Bestandteile und 3D-Modelle in hoher Auflösung dar – inklusive allen verfügbaren Informationen wie Mengenangaben, Größenverhältnisse, Ausrichtung und vieles mehr.
Selbst wenn 1.000 Steckdosen verplant werden, wird in der Datengröße nur eine gezählt. Dies sorgt für kleine Modelle und hat bei BIM-Daten eine hohe Relevanz in der Verwendung. Jung bietet diese Daten in den Sprachen Deutsch, Englisch, Niederländisch und Französisch an. Weitere Sprachen sind in der Vorbereitung.
Softwareneutrale Planung mit Jung
Jung geht zudem einen Schritt weiter und stellt in der Jung.Partcommunity Planungsdaten in über 120 gängigen Formaten zur Verfügung. Darunter unter anderem das IFC-Format (Industry Foundation Classes), ein offener Standard im Bauwesen zur digitalen Beschreibung von Gebäudemodellen.
Zum Start finden Planerinnen und Planer in der Jung.Partcommunity zunächst die wichtigsten Produkte des Jung Schalterprogramms LS 990 in Alpinweiß, die Aufputzprogramme WG 600, WG 800 und AP 600 sowie ausgewählte Kompaktgeräte in der Datenbank – weitere Programme werden mittelfristig ergänzt und integriert. Gleiches gilt für Mehrfachkombinationen.
Die Planungsdaten zeichnen sich vor allem dadurch aus, dass sie leistungsorientiert auf die wesentlichen geometrischen Merkmale der Produkte (LOG 200) reduziert sind. Im Gegensatz zu den Kombinationen enthalten die Planungsdaten der Einzelartikel alle Bauteilinformationen gemäß VDI 3805 und weisen damit einen hohen Informationstiefe (LOI 500) auf. Die VDI 3805 „Produktdatenaustausch in der Technischen Gebäudeausrüstung (TGA)“ legt die Terminologie und Datenstruktur für Komponenten und Anlagen der Heizungs-, Raumluft- und Sanitärtechnik sowie der Gebäudeautomation und Elektrotechnik im rechnergestützten Planungsprozess fest. Damit bereitet sich Jung schon heute auf die zukünftige Forderung nach standardisierten Daten vor.
Weniger ist mehr: BIM-Daten im Level of Detail 100
Für die Planung sind die Produktdaten auch im Level of Detail 100 verfügbar Im entsprechenden BIM-Konfigurator kann der gewünschte LOD für die BIM-Bibliotheken jetzt ausgewählt werden. Für die Planung, insbesondere in der Anfangsphase, ist ein niedriger Level of Detail vollkommen ausreichend. Das spart Zeit und Ressourcen.
Die 3D-Daten stehen kostenlos für die BIM-Konfiguratoren in Revit und Archicad zur Verfügung. Die Jung Objekte mit LOD 100 und LOD 500 sind in der BIMobject Cloud erhältlich. Derart gut ausgestattet mit einer akkurat gepflegten Datenbank mit sämtlichen Produktinformationen, modellierten 3D-BIM-Objekten und virtueller Installationsunterstützung steht transparenten und ergebnisorientierten Projekten nichts mehr im Wege.