Eine eindringliche Warnung vor einem Stillstand sendete heute Erneuerbare Energie Österreich (EEÖ) aus. Demnach würden immer noch grundlegende Verordnungen fehlen, um vorhandene Fördergelder für den Ausbau erneuerbaren Stroms und erneuerbarer Gase 2024 abrufen zu können. „Solange diese Verordnungen fehlen, können keine Investitionszuschüsse beantragt werden und keine Ausschreibungen zur Vergabe von Marktprämien oder überhaupt Anträge für Marktprämien erfolgen. Wichtige Vorhaben für eine nachhaltige Energieerzeugung werden somit auf die lange Bank geschoben.
Und damit ist das erste Quartal des Jahres für den Ausbau bereits verloren“, erklärt Martina Prechtl-Grundnig, Geschäftsführerin des EEÖ, und hält fest: „Leider haben wir dadurch noch immer eine Stop-And-Go-Politik beim Erneuerbaren-Ausbau.“
Betroffen sind größere Photovoltaikanlagen, kleine und mittlere Wasserkraftwerke, Windkraftprojekte sowie Strom aus Biomasse in Kraft-Wärme-Kopplung. Die Verordnungen sind erforderlich für die Umsetzung des Erneuerbaren-Ausbau-Gesetzes (EAG) und gewährleisten, dass in Österreich bis 2030 zusätzliche 27 TWh an Strom für eine 100-prozentige Versorgung aus erneuerbarer Energie zur Verfügung stehen.
Verordnungen für Planungssicherheit notwendig
Die zwei zentralen Verordnungen, auf welche die Branche wartet, sollen Förderbudgets, Ausschreibemengen, Ausschreibetermine und Antragsbedingungen festlegen.
Erneuerbare Energie-Branche fordert mehr Tempo
Die Branche fordert eine rasche Vorlage und Begutachtung der Entwürfe dieser Verordnungen. Durch den erforderlichen Fristenlauf, bis diese Verordnungen wirksam werden können, ist das erste Quartal des Jahres 2024 ohne diese Grundlage für die Energiewende verstrichen. Bernhard Stürmer, Geschäftsführer des Kompost & Biogas Verbands, ergänzt: „Und nicht zu vergessen: nach wie vor fehlt zum Erneuerbaren-Ausbau im Strom-Bereich der Erneuerbaren-Ausbau im Gas-Bereich! Ohne das seit einem Jahr in Begutachtung befindliche Erneuerbare-Gase-Gesetz kann die Unabhängigkeit vom russischen Erdgas nicht umgesetzt werden!“ „Für die Energiewende ist jeder Tag, an dem diese Umsetzungsverordnungen und die Gesetze nicht vorliegen, ein verlorener Tag. Und das, obwohl wir gerade viel mehr Tempo bräuchten“, schließt Prechtl-Grundnig.