Nachdem das Burgenland bereits mit ähnlichem Engagement vorangegangen ist, zog nun die Niederösterreichische Landesregierung nach und möchte so Vorreiter mit dem „größten und schnellsten Ausbauprogramm für Wasser, Wind, Sonne und Biomasse von ganz Österreich“ werden. Für den Sonnenstromausbau im flächenmäßig größten Bundesland Österreichs wurde ein Vorhaben der Superlative (+ 350 % Photovoltaik) präsentiert.
Das Land setzt sich damit unter anderem ein höheres PV-Ausbauziel als bisher. Bis 2030 soll in Niederösterreich nun anstatt 2.000 Megawattpeak (MWp), eine PV-Leistung von 3.000 MWp sauberen und leistbaren Strom erzeugen. Diese Anhebung wird vom Bundesverband Photovoltaic Austria (PV Austria), der Interessenvertretung für Photovoltaik und Stromspeicherung, eingefordert.
Große Zielen müssen mutige Schritte der Umsetzung folgen
Es ist nun zu hoffen, dass der erste zur Begutachtung aufgelegte Zonierungsplan, in dem Flächen für PV-Anlagen (ab 2 Hektar), abseits von Gebäuden, ausgewiesen werden, rasch in Rechtskraft tritt und dem weitere Zonierungen folgen.
Positiv zu bewerten ist die nun angekündigte Sonderwidmung für PV-Anlagen (bis 20 ha) auf Freiflächen nahe von Industriebetrieben (500 m), die einen hohen Stromverbrauch (> 20 GWh) haben – sofern alle anderen versiegelten Flächen des Betriebes bereits mit PV bestückt sind.
„Wir begrüßen die Vorhaben in Niederösterreich und sind optimistisch, dass die Weichen für den notwendige PV-Ausbau gestellt sind. Dazu gehören zusätzliche Zonierungen für PV-Anlagen in der Freifläche, die auch Doppelnutzungskonzepte einschließen und weitere Vereinfachungen im Genehmigungsverfahren“, zeigt sich Herbert Paierl, Vorstandsvorsitzender von PV Austria, über das Bekenntnis zu mehr Sonnenstrom im Land NÖ erfreut und fügt hinzu: „wir bauen auf eine baldige Erweiterung der PV-Zonen und eine unbürokratische Projektumsetzung.“
Energiewende als Bürgerbewegung
Des Weiteren will das Land die Energiewende als weitreichende Bürgerbewegung etablieren. Um die Akzeptanz für PV-Anlagen auch in der Freifläche zu erhöhen, sollen Bürgerbeteiligungsanlagen stärker in den Fokus rücken und einfacher umzusetzen sein. Die Rahmenbedingungen dafür müssen unbedingt unbürokratisch sein und eine vielseitige Ausgestaltung zulassen.