Das Ende eines Klassikers: HiFi-Hersteller Onkyo ist pleite

Onkyo Receiver

Das Unternehmen ist pleite, der Name soll aber weiterleben. (c) Onkyo

Nachdem man bei Smartphones und im Bereich Streaming vor Jahren den technologischen Anschluss verpasst hat, steht der japanische Audio-Spezialist nun vor dem Aus. Der Markenname soll allerdings unter Sharp und Voxx weiterleben.

Onkyo Home Entertainment, so der korrekte Unternehmensname, hat am Bezirksgericht im japanischen Osaka Insolvenz angemeldet. Lange Zeit galt Onkyo als eines der besten Unternehmen der Audio-Zunft – bekannt war man vor allem für hochwertige und hochgelobte HiFi-Verstärker, CD-Spieler und AV-Receiver. Nachdem sich der Markt allerdings weg von Okyos Kerngeschäft – den klassischen Audio-Geräten – und hin zu mobilen Geräten und Streaming-Diensten verlagert hat, begann ein jahrelanger Leidensweg. Onkyo war nicht in der Lage, den Trends zu folgen und verzeichnete demnach einen stetigen Umsatzrückgang.

Onkyo: Konkurs in Raten

Laut Nikkei Asia belaufen sich die Verbindlichkeiten auf 3,1 Mrd. Yen (rund 23 Mio. Euro). Noch im Vorjahr stimmten die Aktionäre der Gewährung von Aktienoptionen an einen Investmentfonds zu, um bis zu 6,2 Mrd. Yen (ca. 46 Mio. Euro) an frischem Eigenkapital zu beschaffen. Bis zum Ende des Geschäftsjahres der Gesellschaft im März 2022 wurden jedoch nicht alle Aktienoptionen ausgeübt und das Unternehmen daraufhin von der Börse genommen.

Danach haben zwei Onkyo-Tochterfirmen, und zwar jene, die für die Fertigung von Audio-Geräten wie Lautsprechern für andere Marken und den Vertrieb von HiFi-Produkten zuständig waren, Konkurs angemeldet. Mit diesem Schritt wurde auch der Geschäftsbetrieb der Mutter praktisch komplett eingestellt. Man habe jedoch „versucht, das Geschäft in kleinerem Umfang aufrechtzuerhalten, konnten jedoch nicht verhindern, dass sich die Liquiditätsprobleme verschlimmerten“, so ein Sprecher von Onkyo. „Wir haben alle möglichen Wege erkundet, konnten unsere Schulden aber nicht bezahlen“.

Marke Onkyo wird von Sharp und Voxx fortgeführt

Gegründet 1946 dürfte es zumindest den Namen auch weiterhin geben. Bereits letztes Jahr haben Voxx International und Sharp Onkyos audiovisuelles Kerngeschäft für Heimgeräte übernommen. Zu der in Florida beheimateten Voxx International Corporation gehörten außerdem die Marken Klipsch, Acoustic Research (AR), RCA, Magnat, Heco und Jamo. . Das Joint-Venture aus Sharp und Voxx will die Marke fortführen und weiter Produkte unter der Marke entwickeln. Das Unternehmen selbst ist allerdings Geschichte.

Auch das Geschäft mit Kopfhörern hat Onkyo im September letzten Jahres abgestoßen – an einen Investmentfonds. Genauere Details über deren Pläne liegen derzeit allerdings nicht vor.

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