Eine Insolvenz, zwei betroffene Unternehmen. Ein zu starkes Wachstum hat bei einem Photovoltaik-Profi aus Amstetten zur wirtschaftlichen Schieflage geführt.
Die Haider Energies GmbH hat beim Landesgericht St. Pölten ein Sanierungsplanverfahren ohne Eigenverwaltung beantragt. Infolgedessen musste gleichzeitig auch für die dazugehörige Montagefirma Haider Energies Montage & Service GmbH (Haider Energies ist hier Alleingesellschafter) ein Konkursverfahren beantragt werden.
Das erst 2021 gegründete Unternehmen befasst sich hauptsächlich mit dem Verkauf und Montage von PV-Anlagen im Mostviertel. Seit seiner Gründung hat das Unternehmen fast 10 Mio. Euro Umsatz erreicht. Außerdem soll Christoph Haider als Betreiber eines Amstettner Fitness-Studios eine regionale Bekanntheit sein und sollte nicht mit einem überregional tätigen und namensgleichen Unternehmer aus Sallingberg verwechselt werden.
Haider Energies plant Fortführung
Geplant ist es, die Haider Energies GmbH fortzuführen. Als Schuldnervertreter agiert David Leisch, der als Unternehmensberater auf Sanierungs-Management spezialisiert ist. Laut Leisch liegen die Ursachen der Schieflage im starken Wachstum der Unternehmensgruppe, in der hohen Mitarbeiter-Fluktuation und bei Lieferschwierigkeiten von Speichern und Wechselrichtern.
Es sind rund 81 Gläubiger und 22 MitarbeiterInnen (davon 9 bei der Montagefirma Haider Energies Montage & Service GmbH) von der Insolvenz betroffen. Die Höhe der Verbindlichkeiten beträgt rund 1.410.000 Euro, wobei rund 600.000 Euro auf Lieferantenverbindlichkeiten entfallen. Auch die September-Löhne sollen den Mitarbeitern nicht mehr gezahlt worden sein.
Geplant ist, den Gläubigern eine Quote von 20 Prozent anzubieten, sagt Leisch, der zuversichtlich ist, dass die Sanierung mit großen Anstrengungen gelingen kann. Der angebotene Sanierungsplan soll auch aus dem Unternehmensfortbetrieb finanziert werden. Dazu werden im Unternehmen bereits entsprechende Sanierungsmaßnahmen umgesetzt.
Derzeit wird die Realisierbarkeit des Sanierungsplans von den Kreditschützern eingehend geprüft. Dabei wird man auch der Frage nachgehen, ob, bzw. in welcher Form dieser Zahlungsvorschlag, der lediglich den gesetzlichen Mindesterfordernissen entspricht, verbessert werden kann. Im Zuge des Verfahrens wird die Antragstellerin außerdem noch ihr Erfüllungskonzept darzulegen haben, welches ebenfalls zu überprüfen sein wird, schreibt der Alpenländische Kreditorenverband.
Keine Fortführung des Betriebes ist offenbar beim Montage- und Serviceunternehmen Haider Energies Montage & Service GmbH geplant. Hier sind gemäß vorgelegter Gläubigerliste vier Gläubiger betroffen und die Verbindlichkeiten werden mit 55.300 Euro beziffert.