Leuchtentypen und Fachbegriffe

Im Folgenden finden Sie eine Auflistung lichttechnischer Besonderheiten und Fachbegriffe bzw. auch sprachlicher Grundlagen, die bei einer effektiven Kommunikation mit Lichtfachleuten hilfreich sind. Bei der Planung und Gestaltung der Außenbeleuchtung kann so vielleicht das ein oder andere Missverständnis vermieden werden.

Ortsfeste Leuchten

Ortsfeste Leuchten gibt es für den Boden, für die Wand und die Decke. Sie werden mitsamt der Stromversorgungsleitungen in einen Untergrund eingebaut oder fest installiert. Mit einer Lichtpunkthöhe von 2 bis 2,5 Metern beleuchten Mastleuchten [a] eine relativ große Bodenfläche. Daher ist es ausreichend, wenn man sie in größeren Abständen aufbaut. Dann sind sie auch weniger dominant.

Pollerleuchten [b] dienen hauptsächlich der Wegebeleuchtung. Je geringer ihre Lichtpunkthöhe ist, umso enger müssen sie für eine gleichmäßige Ausleuchtung zusammenstehen. Oft sind sie mit lichtlenkenden Optiken ausgestattet, die das Licht blendungsfrei direkt auf den Weg richten.

Sockelleuchten [c] werden auf Sockeln, Mauern oder Pfosten montiert und erzielen damit gegebenenfalls eine hohe Lichtpunkthöhe.

Einbauleuchten (Boden-, Wand-, Deckeneinbauleuchten) [d] müssen frühzeitig eingeplant werden, da ihre Stromzuleitungen im Mauerwerk oder im Boden integriert sind. Sie werden in Hohlräume eingebaut, die während der Bauphase präzise ausgespart werden. Sie nehmen sich in der Architektur zurück und lassen vor allem das Licht wirken.

Deckenleuchten [e] kommen bei Dachüberständen oder unter Vordächern zum Einsatz, wenn es keine Einbaumöglichkeiten gibt. Sie lenken das Licht vornehmlich auf Wand und Boden.

Wandleuchten [f] gibt es mit oder ohne Wandarm (Ausleger). Sie setzen Wände und Deckenüberstände in Szene und kommen zum Einsatz, wenn zusätzlich dekorative Eigenschaften der Leuchte gefragt sind.

Stufenstrahler (Steplights) [g] sind spezielle Wandleuchten für den bodennahen Einbau an Treppenaufgängen. Sie machen die Stufen gut sichtbar und sorgen damit für Sicherheit.

Unterwasserleuchten [h] werden mit Kleinschutzspannung (12V) in Teichen und Pools betrieben. Sie sind korrosionsfest und vor dem Eindringen von Wasser geschützt. Zum Austauschen der Leuchtmittel werden die wasserdichten Gehäuse von Ihrer Basis unter Wasser gelöst und zusammen mit ihrem langen, wasserdichten Kabel an die Oberfläche geführt. Hier kann das Gehäuse geöffnet und die Lampe gefahrlos ausgetauscht werden.

Ortsveränderliche Leuchten

Diese nicht dauerhaft montierten Leuchten können flexibel dort eingesetzt werden, wo sie gerade benötigt werden. Ihre Stromzufuhr erfolgt mittels oberirdisch verlegter Kabel. Sie eignen sich daher für Lichtinszenierungen im Garten sowie auf Balkon und Terrasse.

Strahler mit Erdspieß [i] werden einfach in die Erde gesteckt. Ihre Position kann je nach Bedarf leicht verändert werden. Klemmstrahler [j] sind wiederum besonders flexibel. Zur Beleuchtung der Vegetation werden sie in der gewünschten Ausrichtung in Bäume oder Sträucher geklemmt.

Lichtobjekte (ortsveränderlich/ortsfest) [k] sind Leuchten ohne eine primäre Beleuchtungsaufgabe. Sie sprechen als dekorative Objekte für sich und sollen vor allem den Blick auf sich lenken.

Lampe oder Leuchte?

Die Begriffe Lampe und Leuchte werden umgangssprachlich häufig verwechselt. Leuchten werden oft immer noch als „Lampen“ bezeichnet. Dabei ist die Lampe vom Begriff her nur das, was in der Leuchte leuchtet, also das Leuchtmittel. Wer von einer Lampe spricht, bezeichnet damit nur die „Glühbirne“.

Grundgrößen der Lichttechnik

Der Lichtstrom wird in Lumen (lm) gemessen und gibt die Leistung einer Lampe an, die sie in alle Richtungen im sichtbaren Bereich abstrahlt. Die Lichtstärke, gemessen in Candela (cd), bezieht sich nur auf den Teil des Lichtstromes, der in eine bestimmte Richtung strahlt. Es gibt viele verschiedene Leuchten und Reflektorlampen, deren Unterscheidungsmerkmal in ihren spezifischen Lichtausstrahlungen liegt. Diese bestimmen, wie sich die Lichtstärke im Raum verteilt.

Die Leuchtdichte sagt etwas darüber aus, welchen Eindruck das Auge von der Helligkeit einer Fläche hat, die selbst leuchtet oder beleuchtet wird. In Candela pro Quadratmeter (cd/m²) beschreibt sie, wie hoch die Lichtstärke auf einem definierten Ausschnitt dieser Fläche ist.

Die Beleuchtungsstärke ist das Maß für den Lichtstrom, der von einer Lampe auf eine definierte Fläche trifft. Diese Einheit wird in Lux (lx) angegeben und beträgt 1 Lux, wenn 1 Quadratmeter Fläche gleichmäßig mit 1 Lumen Lichtstrom beleuchtet wird.

Der Reflexionsgrad gibt darüber Auskunft, wie viel Prozent des Lichtstroms, der auf eine Fläche trifft, reflektiert wird. Je heller die Fläche, desto höher ist der Reflexionsgrad und desto mehr wird die Umgebung erhellt. Bei weißen Wänden beträgt er bis zu 85 Prozent.

Blendung vermindert die Sehleistung und den Sehkomfort und kann damit das Sehen erschweren. Es gibt die direkte Blendung, die von Leuchten oder von sehr hellem Tageslicht verursacht wird, und die indirekte Blendung. Sie wird durch Reflexe ausgelöst, die von Spiegelungen auf glänzenden Oberflächen herrühren. Bei Leuchten wird die Blendquelle abgeschirmt. Zusätzlich sorgt der Einsatz möglichst wenig reflektierender Materialien für eine Blendungsbegrenzung.

Die Lichtfarbe ist die Eigenfarbe des Lichts, das von einer künstlichen Lichtquelle abgestrahlt wird. Je weniger Kelvin (K) eine Lampe hat, umso wärmer wirkt die Beleuchtung. Es gibt die drei Lichtfarben Warmweiß (<3300K), Neutralweiß (3300 – 5300K) und Tageslichtweiß (>5300K). Bei der Gartenbeleuchtung wird warmweißes Licht vorwiegend zur Betonung roter und gelber Farben eingesetzt. Blaue und grüne Farben werden mit den anderen beiden Lichtfarben hervorgehoben. Balkone und Terrassen zeigen sich bei warmweißem Licht behaglich und stimmungsvoll, bei neutralweißem Licht eher sachlich. Diese Bewertung der Lichtstimmung entspricht dem Empfinden in Mitteleuropa. Südeuropäer bevorzugen beispielsweise tageslichtweißes Licht.

Der Farbwiedergabewert gibt darüber Auskunft, wie weit die Wahrnehmung von mit Kunstlicht beleuchteten Farben deren natürlichen Farben entsprechen. Die Spanne des Farbwiedergabewertes reicht von Ra20 – Ra100 und wird entscheidend von der Qualität des Leuchtmittels bestimmt. Liegt der Farbwiedergabe-Index Ra bei 100 ist der Farbwiedergabewert optimal und alle Farben erscheinen natürlich. Halogenlampen haben mit Ra100 den besten Wert. Leuchtstofflampen oder Energiesparlampen erreichen mit Ra 80-90 einen sehr guten Wert.

Lichtimmission bezeichnet die Beeinträchtigung durch ausgestrahltes Kunstlicht. Die Beleuchtung von Außenanlagen kann zu einer störenden Aufhellung angrenzender Wohnbereiche oder zu Blendung führen. Für die Beleuchtung von Freiflächen und Gärten sind daher asymmetrisch abstrahlende Leuchten oder Leuchten mit Abschirmung vorzuziehen, die den Streulichtanteil in der Atmosphäre reduzieren. Von Lichtverschmutzung spricht man insbesondere in Bezug auf die Beleuchtung großer Städte, die mit ihrem Streulicht eine Aufhellung des Himmels verursachen.

Dieser Beitrag entstand in Kooperation mit licht.de.

Die mobile Version verlassen