Mit 9 Milliarden Euro zur Energiewende

© Stabentheiner/APG

Die E-Control hat den Netzentwicklungsplan 2023 der APG genehmigt. Investitionen der APG betragen dabei bis 2034 rund 9 Milliarden Euro. Eine möglichst rasche Umsetzung bedingt allerdings auch ein zügiges Genehmigungsverfahren.

Als zentraler Akteur der Energiewirtschaft verantwortet Austrian Power Grid (APG) mit seiner Strominfrastruktur den Weg für die versorgungssichere Energiewende Österreichs. Dies ist die Voraussetzung, um die Klima- und Energieziele in Österreich zu erreichen. Im Rahmen der gesetzlich vorgeschriebenen Netzplanung hat APG die energiewirtschaftlichen Herausforderungen und Zielsetzungen analysiert, die notwendigen Investitionsprojekte für den Netzausbau entwickelt und in den Netzentwicklungsplan 2023 eingearbeitet. Dieser Plan umfasst insgesamt 41 Bestands- bzw. 20 Neuprojekte der Netzinfrastruktur (Leitungs-, Umspannwerks-, Instandhaltungs- und Neubauprojekte) und wurde von der E-Control per Bescheid vom 18.12.2023 genehmigt.

Netzentwicklungsplan 2023

Es erfolgt eine umfassende Verstärkung des österreichischen Übertragungsnetzes durch Neubau, Umstellung oder Verstärkung von 380-kV-Leitungen im Ausmaß von rd. 500 km bzw. rd. 400 km an 220-kV-Leitungen. Die Trafokapazität wird auf rund 60.000 MVA nahezu verdoppelt, die Anzahl der Umspannwerke um rund 40 % auf 90 (25 neue) bzw. der Trafos um rund 70 % auf 165 erhöht. Damit wird die Basis geschaffen, um die Erzeugung der zukünftig bis zu rd. 500.000 für die Energiewende notwendigen erneuerbaren Produktionsanlagen zu den Verbrauchern bzw. Pumpspeichern zu transportieren.

Die wichtigsten Projekte:

Die Klimaveränderungen zwingen uns den Netzausbau praktisch in Lichtgeschwindigkeit umzusetzen! Für die sichere Transformation des Stromsystems hin zu ausschließlich erneuerbarem Strom ist die umgehende Umsetzung der im Netzentwicklungsplan enthaltenen Projekte alternativlos.

Gerhard Christiner, technischer Vorstand der APG

Aktionsplan für die Energiewende

Österreich liegt mit einer Versorgungssicherheit von 99,99 % im weltweiten Spitzenfeld. Damit vor allem die Leitungsgroßprojekte zeitgerecht umgesetzt werden können, bedarf es verbesserter Rahmenbedingungen bei den Genehmigungsverfahren. Die APG fordert dafür einen Aktionsplan, der die versorgungssichere und leistbare Energiewende ermöglicht. Dieser beinhaltet eine massive Beschleunigung der Genehmigungsverfahren durch die Umsetzung der aktuellen Gesetzesnovellen ElWG, EABG und RED III. Des Weiteren soll der ÖNIP inklusive einer strategischen Umweltprüfung als Ausbaugrundlagenpapier etabliert werden.

Es gibt keine Alternative zur Energiewende. Der EU-Notfallmaßnahmenplan, mit dem es möglich ist, Netzprojekten öffentliches Interesse zukommen zu lassen und die RED III (Regulierungen der Erneuerbaren Energien) Richtlinie, die ebenfalls ein Beschleunigungsinstrument ist, müssen so rasch wie möglich in nationale Gesetze umgesetzt werden, damit die Energiewende gelingt. Die Umsetzung in nationales Gesetz sollte im Erneuerbaren-Ausbau-Beschleunigungsgesetz erfolgen. Wenn uns die Klimawende am Herzen liegt, ist jetzt rasches Handeln gefragt.

Gerhard Christiner

Eine umfassende Gesamtsystemplanung soll die Produktions- und Verbrauchsziele mit einer Speicher- und Netzausbaustrategie auf allen gebietskörperschaftlichen Ebenen verbinden. Für den finanziellen Teil fordert die APG ein Investitionen förderndes Regulierungsregime mit marktkonformer Kapitalverzinsung. Als ein wichtiger Punkt wird auch die Vereinheitlichung von Grenzwerten bzw. Schutz von Planungs- und Bestandstrassen gesehen. Um dies alles zu bewerkstelligen, benötige es natürlich auch genügend Ressourcen für die zuständigen Behörden (Personal, Sachverständige etc.).

Die mobile Version verlassen