Österreichischer Einzelhandel 2022: Inflation als Spielverderber

Einzelhandel 2022

(c) AdobeStock

Die aktuellen Statistik Austria Zahlen bestätigen die Prognose von Handelsverband & WIFO. Der Jahresumsatz ist real um 0,8 % auf rund 72,5 Mrd. Euro gesunken.  Besonders hart hat es dabei den Onlinehandel erwischt, der erstmals massiv (-7,8 %) verliert.

Die Zahlen der Statistik Austria haben heute die Umsatzprognose von Handelsverband und WIFO für den österreichischen Einzelhandel bestätigt: Insgesamt haben die heimischen Einzelhändler im Gesamtjahr 2022 einen Umsatz von rund 72,5 Milliarden Euro erwirtschaftet. Das entspricht zwar einer nominellen Steigerung von 8,1 %, inflationsbereinigt steht aber ein leichtes Minus von 0,8 % zu Buche – und das im Vergleich zum holprigen Pandemiejahr 2021.

Historisches Minus für Onlinehandel

„Im Branchenvergleich musste im Vorjahr vor allem der E-eCommerce massiv Federn lassen. Nominell sind die Umsätze um 3,2 % zurückgegangen, real sogar um 7,8 %. Das ist das höchste Minus in der Geschichte des österreichischen Onlinehandels“, sagt Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will.

Der Lebensmitteleinzelhandel musste 2022 inflationsbereinigt einen Umsatzrückgang von 3,2% verkraften und hat damit hin zur Bevölkerung inflationsdämpfend agiert. Der Non-Food-Handel konnte real ein leichtes Plus von 1,3% erwirtschaften, wobei es hier große Unterschiede zwischen den Sektoren gab.

Möbel & Elektro verlieren moderat

Im Möbel- und Elektrohandel lag der Rückgang bei 4,5 %, allerdings haben diese beiden Einzelhandels-Branchen während der Pandemiejahre 2020 und 2021 am stärksten vom Cocooning- und Balkonien-Trend (=Rückzug ins häusliche Privatleben) profitiert. Somit hat sich das Umsatzniveau der Branchen ein Stück weit eingependelt.

Der Modehandel wiederum war einer der größten Leidtragenden während der Corona-Jahre, konnte aber im Vorjahr inflationsbereinigt um starke 17,8 % zulegen. „Unsere Bekleidungs- und Schuhhändler haben sich das Umsatzwachstum von fast 18 % im Vorjahr hart erarbeitet. Kaum eine Branche war 2020 und 2021 stärker von der Pandemie betroffen. Noch heute liegt der Modehandel deutlich unter Vorkrisenniveau, aber zumindest die Richtung stimmt“, ist Will überzeugt.

Sechs konkreten Forderungen an die Bundesregierung

Um den Einzelhandel und die gesamte Handelsbranche wieder nachhaltig auf Wachstumskurs zu bringen, empfiehlt der Handelsverband die Umsetzung eines Zukunftspakets mit folgenden sechs Maßnahmen:

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