Stabile Versorgungssicherheit im Winter 2023/24

Stabile Versorgungssicherheit im Winter 2023/24

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Die Versorgungssicherheit ist in Österreich wegen der zentralen geografischen Lage und der saisonalen zeitweisen Stromimportabhängigkeit in den Wintermonaten an transnationale Faktoren gebunden. In den vergangenen drei Jahren wurde in den Wintermonaten im Schnitt jede fünfte in Österreich verbrauchte kWh im Ausland erzeugt und über das Übertragungsnetz der APG nach Österreich transportiert. Dies zeigt sowohl die Bedeutung ausreichender, europaweit verfügbarer Kraftwerkskapazitäten als auch die Notwendigkeit starker Netze.

In einer Vorabanalyse für den Winter 2023/24 hat ein Expertenteam der APG die nationalen und international verfügbaren Daten, die für die sichere Stromversorgung besonders relevant sind, untersucht. Hier galt es vor allem zu überprüfen, ob zu verbrauchsstarken Zeiten mit wenig erneuerbarer Produktion ausreichend Erzeugung aus konventionellen Kraftwerken vorhanden ist und damit Länder mit Stromdefiziten über die Übertragungsnetze versorgt werden können.

Die gute Nachricht: Die Analysen zeigen ein stabiles Gesamtbild für die sichere Stromversorgung Österreichs. Die wesentlichen Parameter dafür sind:

Mit einem normalen Witterungsverlauf in den Wintermonaten kann ein stabiles Gesamtbild für die Versorgungssicherheit Österreichs ausgewiesen werden. Dies ist erfreulich und zeigt, dass die energiewirtschaftlichen Maßnahmen – Netzausbau, Ausbau der Erneuerbaren, Sicherung der Netzreservekraftwerke, Füllung der Gasspeicher – ihre Wirkung zeigen. Dieser Befund sollte uns jedoch nicht davon abhalten, die notwendigen energiewirtschaftlichen Maßnahmen für die versorgungssichere Energiewende weiter umzusetzen. Dazu gehören insbesondere der weitere Ausbau der Netze, der Speicher sowie der Kapazitäten der Erneuerbaren, die Beschleunigung aller Genehmigungsverfahren sowie die Erarbeitung einer Gesamtplanung für die Energiewende. Gleichzeitig dürfen wir die Ambition, Strom und Energie auch strukturell einzusparen, nicht aufgeben. Einsparungen und Ausbau sind auch gleichzeitig die wichtigsten Hebel für eine Verfügbarkeit von preisgünstigem Strom.

Gerhard Christiner, technischer Vorstandsdirektor APG

Versorgungssicherheit engmaschig im Blick

APG erstellt und analysiert gemeinsam mit den europäischen Netzbetreibern mit einem engmaschigen Monitoring im Rahmen des Short Term Adequacy Assessments täglich eine Vorschau über die zu erwartende Versorgungslage der einzelnen europäischen Länder für die kommenden sieben Tage.

Parallel dazu ist am 16. November der Winter Outlook Report der ENTSO-E auf der Website veröffentlicht worden. Dieser Bericht zeigt ebenfalls ein unauffälliges Ergebnis für Österreich. Generell weist der Report im Vergleich zum vergangenen Winter eine entspanntere Einschätzung für Zentraleuropa aus.

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