Eine teildurchlässige Membran von Forschern der Anhui Agricultural University und der Guangxi University verdoppelt die Leistung von Osmosekraftwerken an Flussmündungen. Dort finden sich in enger Nachbarschaft Süß- und Salzwasser. Das ist die Grundvoraussetzung dafür, dass ein solcher Stromerzeuger funktioniert.
Die neue Membran enthält separate Kanäle für den Ionen- und den Elektronentransport. Dazu haben die Experten ein negativ geladenes Zellulosehydrogel zwischen Schichten des organischen, elektrisch leitfähigen Polymers Polyanilin eingeklemmt.
Strom durch Ionenwanderung
An einer Seite der Membran wird Süß-, an der anderen Salzwasser vorbeigeleitet. Dabei wandern Salz-Ionen durch die Membran, sodass eine kleine Spannung entsteht, die zu einem Stromfluss führt. Erste Anlagen dieser Art sind bereits in Norwegen und den Niederlanden gebaut worden. Weitere Kraftwerke dieser Art lassen jedoch auf sich warten, weil die Ausbeute an Strom bisher zu gering ausgefallen ist.
Die neue Membran könnte das ändern. Erste Tests bestätigen die Theorie, dass entkoppelte Transportkanäle zu einer höheren Ionenleitfähigkeit und einem geringeren Widerstand im Vergleich zu homogenen Membranen aus denselben Materialien führen. In einem Wassertank, der eine Flussmündung simulierte, erreichte ihr Prototyp eine 2,34-mal höhere Ausgangsleistung als eine konventionelle Membran. Das kleine Kraftwerk blieb 16 Tage lang ununterbrochen in Betrieb.