Hohes Verbraucher-Interesse an einem Reparaturlabel

Für vier von fünf Verbrauchern (83 %) in Österreich ist ein Reparaturlabel bzw. ein solcher Index interessant. © Wertgarantie

So sehr Elektrogeräte unseren Alltag bereichern und vereinfachen: Sind sie defekt, landen die meisten einfach auf dem Müll. Dabei sorgt jede Reparatur von Smartphone oder Tablet, Waschmaschine oder Kühlschrank für die Verlängerung der Nutzungsdauer und des Produktlebens – mit positiver Auswirkung auf den Verbrauch von Ressourcen und Energie.

Elektronik ist laut EU die am schnellsten wachsende Abfallquelle in der Europäischen Union. Nach Ergebnissen einer repräsentativen Wertgarantie-Studie fallen in Österreich jährlich 27.566 t Elektroschrott in Haushalten an, weil defekte Geräte entsorgt werden. Seit über zehn Jahren setzt sich das Europäische Parlament für eine Verbesserung des Rechts der Verbraucher auf Reparatur ein.

Erst im März legte die Kommission einen neuen Vorschlag zur Förderung der Reparatur von Waren vor: Im Rahmen der gesetzlichen Garantie würden Verkäufer verpflichtet werden, Produkte zu reparieren, statt auszutauschen, wenn die Reparatur nicht teurer ist als der Ersatz. Wertgarantie setzt sich mit seinen Produkten zum Geräteschutz bereits seit Jahrzehnten für Reparaturen ein.

Die politische Absichtserklärung, Reparaturen zu fördern ist ein Schritt in die richtige Richtung. Wir gehen im Sinne unserer Kunden und der Umwelt hier viel weiter: Wir lassen defekte Geräte auch dann reparieren, wenn ein Austausch für uns günstiger wäre.

Konrad Lehmann, Wertgarantie-Vorstand
Wertgarantie-Vorstand Konrad Lehmann
Wertgarantie-Vorstand Konrad Lehmann. © Wertgarantie

Studie belegt Interesse der Verbraucher an Reparaturlabel

Wertgarantie beleuchtet das Thema Elektroschrott mit der Studie „Reparieren statt Wegwerfen“. Mit dieser repräsentativen Verbraucherbefragung wird empirisch u.a. erhoben, wie viel Elektroschrott die 38 wichtigsten Haushaltsgeräte jährlich verursachen und inwieweit Gerätereparaturen diese Menge reduzieren können. „Ein aktuelles Ergebnis der Studie zeigt, dass sich ein Großteil der Verbraucher und Verbraucherinnen für ein Reparaturlabel innerhalb der Europäischen Union ausspricht“, erklärt Konrad Lehmann.

Das neue Energielabel für Smartphones und Tablets sieht für alle EU-Mitgliedsstaaten unter anderem die Anzeige eines Reparierbarkeits-Index in Bezug auf das jeweilige Gerät vor. Vor diesem Hintergrund wurde das allgemeine Interesse an einem solchen Reparaturlabel erhoben, das anzeigt, wie einfach ein Gerät repariert werden kann. Und hier ist ein klares Votum erkennbar: Für vier von fünf Verbrauchern (83 %) ist ein solches Label bzw. ein solcher Index interessant. „Hier zeigt sich das Potenzial, dass sich Verbraucher häufiger bewusst für ein Gerät entscheiden würden, das im Schadensfall einfacher zu reparieren ist“, unterstreicht Konrad Lehmann.

Zustimmung für neue EU-Batterieverordnung

Die gerade vom Europaparlament auf den Weg gebrachte neue EU-Batterieverordnung ist ebenfalls eine Entscheidung, von der die Verbraucherinnen und Verbraucher profitieren. Ist ein Akku an einem elektronischen Gerät kaputt, wartet bisher oftmals nur die Mülltonne, denn viele Akkus sind fest verbaut. Damit soll nun nach einer Übergangsfrist Schluss sein, haben die EU-Parlamentarier am 14. Juni beschlossen.

© iStock/Vlad Teodor

Ab Ende 2027 sollen Verbraucher in der Lage sein, Akkus von Computern, Elektrozahnbürsten oder Smartphones selbst austauschen zu können, denn das Verkleben dieser Bauteile ist dann nicht mehr zugelassen. „Die Ergebnisse unserer aktuellen Smartphone-Reparatur-Studie belegen, dass der Akku den Großteil aller technischen Probleme verantwortet“, ordnet Konrad Lehmann ein. Für die Smartphone-Studie aus dem Jahr 2020 hat Wertgarantie Schadendaten zu mehr als einer Million Smartphones ausgewertet. Laut der Studie zeigt sich der Akku hinsichtlich technischer Probleme mit einem Anteil von über 71 Prozent schadenanfällig.

Wenn die Geräte künftig so konzipiert sind, dass die Nutzerinnen und Nutzer einen Akku mit handelsüblichem Werkzeug selbst tauschen können, ist das ein weiterer sinnvoller Baustein, um den Elektroschrottberg zu reduzieren.

Konrad Lehmann

Die mobile Version verlassen