Die gute Nachricht gleich vorab: Die Österreicher:innen werden immer umweltbewusster. Das sieht man nicht zuletzt an den Sammelzahlen von Gerätealtbatterien. Im Jahr 2022 wurden im Vergleich zum Vorjahr 3 Prozent mehr Stück fachgerecht entsorgt. Zudem ist ein Rückgang der Fehlwürfe von Elektro-Kleingeräten im Restmüll zu verzeichnen. Anhand der vorläufigen Zahlen lässt sich auch für 2023 zumindest eine Steigerung der Sammelmengen in ähnlicher Höhe erwarten.
Anlässlich des kommenden Tages der Batterie am 18. Februar 2024 macht die Elektroaltgeräte Koordinierungsstelle (EAK) erneut darauf aufmerksam, wie wichtig eine fachgerechte Entsorgung ist, da die namensgebenden Energiespender in jedem Haushalt allgegenwärtig sind.
„Her mit Leer“ ein voller Erfolg
Um die richtige Entsorgung so niederschwellig und einfach wie möglich für alle Österreicher:innen zu gestalten und das Bewusstsein zu schärfen, startete 2021 die Kampagne „Her mit Leer“. Ca. 50.000 Sammelboxen wurden in österreichischen Lebensmittel- und Handelsfilialen aufgestellt, wodurch eine deutliche Steigerung in der Sammelmenge erreicht werden konnte. Auch für das Jahr 2023 zeichnet sich eine erkennbare Steigerung ab. Konsument:innen können ihre leeren Energiespender und Akkus hier sicher und sehr einfach entsorgen. Ziel der Informationskampagne ist es auch, den Wissensstand zur fachgerechten Entsorgung von Batterien und Akkus zu steigern.
Lithium-Batterien: weiterhin eine Herausforderung
„Die unsachgemäße Entsorgung von Lithium-Batterien, ist ein großes Sicherheitsrisiko“, warnt Elisabeth Giehser. Aufgrund ihrer hohen Energiedichte können Lithium-Batterien oder -Akkus bei hohen Temperaturen oder mechanischer Belastung Kurzschlüsse und auch Brände verursachen.
„Diese Batterien finden sich in Handys, elektrischen Zahnbürsten oder kabellosen Kopfhörern“, erklärt Giehser. Ungenützte Lithium-Batterien und -Akkus müssen unbedingt bei einer der rund 2.000 kommunalen Sammelstellen (Mistplätze, Recyclinghöfe, etc.) in Österreich entsorgt werden.
Eine Übersicht über die Sammelstellen finden Sie hier.
E-Zigaretten-Boom als Umweltrisiko
Die unsachgemäße Entsorgung von Einweg-E-Zigaretten (Vapes) ist in den letzten Jahren zu einer neuen großen Herausforderung geworden. Denn E-Zigaretten enthalten sowohl elektronische Bauteile als auch einen Energiespender, die zumeist ein Lithium-Ionen-Akku ist. Daher wäre es zwar bei den meisten Geräten möglich, diese aufzuladen, es fehlt jedoch ein Ladeanschluss. So muss man die E-Zigaretten nach ein paar hundert Zügen wegwerfen.
„Vielen Nutzern ist nicht bewusst, dass auch E-Zigaretten Elektrogeräte sind und unbedingt entsprechend entsorgt werden müssen“, so Giehser. Auf keinen Fall dürfen sie im Restmüll landen, so die Expertin dazu, denn bereits bei der kleinsten Reibung könnten sie sich entzünden und gefährliche Brände verursachen.
Die oft in den Elektrogeräten enthaltenen Schadstoffe können zudem bei der Entsorgung im Hausmüll zur Umweltbelastung werden. Für die fachgerechte Entsorgung wurden spezielle Boxen in den Trafiken aufgestellt, des Weiteren können die leeren Einweg-E-Zigaretten auch bei den kommunalen Sammelstellen getrennt entsorgt werden.
Neue EU-Batterieverordnung tritt in Kraft
Diese Verordnung ist Teil des europäischen Green Deals und zielt darauf ab, einen rechtlichen Rahmen für den gesamten Lebenszyklus von Batterien herzustellen. Die Verordnung fordert dabei unter anderem verbindliche Anforderungen für den CO2-Fußabdruck und die Austauschbarkeit von Batterien/Akkumulatoren in Produkten oder Leistungs- und Haltbarkeitsparameter.
Hiermit sollen Verbesserungen hinsichtlich Nachhaltigkeits- und Umweltschutzaspekten erzielt werden. So erweitert die Verordnung unter anderem die Kennzeichnungspflichten, bringt eine Erhöhung der Sammelquoten mit sich und führt einen digitalen Batteriepass ein. Teile der Verordnung treten bereits zum Tag der Batterie am 18. Februar 2024 in Kraft.