TÜV Austria Wissenschaftspreis 2023 kürt Sieger

Das Maturanten-Team der HTL Klagenfurt/Mössingerstraße freute sich über den Sieg in der Kategorie HTL-Abschlussarbeiten. ©TÜV AUSTRIA Group/APA-Fotoservice/Ludwig Schedl

Unter den 114 Bewerbungen für die zwölfte Auflage des TÜV Austria Wissenschaftspreises sind drei Projekte als Sieger hervorgegangen. Der Preis in Höhe von 15.000 Euro wurde am 27.11. vergeben.

Von 114 Einreichungen in den Kategorien „Universitäten – Dissertationen“, „Universitäten/Fachhochschulen – Diplom-/Masterarbeiten“ und „HTL-Abschlussarbeiten“ konnten neun Projekte, hinter denen 15 Akteur:innen stehen, die Fachjury des TÜV Austria Wissenschaftspreis ganz besonders überzeugen. Die Preisverleihung des zwölften TÜV Austria Wissenschaftspreis fand am 27. November im Kuppelsaal der Technischen Universität Wien statt. Vor Ort besuchten den Galaabend rund 250 Gäste, zahlreiche User verfolgten die Verleihung online via Livestream.

Drei preiswürdige Projekte

Das Projekt „Blackout-Simulator“ des Maturanten-Teams Christian Gerold, Dominik Mitterfellner, Florian Ortner und Silvana Oberhauser der HTL Klagenfurt Mössingerstraße (Elektrotechnik) siegte in der Kategorie „HTL-Abschlussarbeiten“. Um für den Ernstfall gut gerüstet zu sein und das Bewusstsein für die Energieproblematik zu steigern, entwickelten sie eine Blackout-Simulation. Diese ist für jedermann zugänglich und hilft spielerisch, die komplexen Zusammenhänge des Stromnetzes und der Energieverteilung im Hintergrund zu verstehen. Benutzer können via Touchscreens Blackouts selbst auslösen und die Auswirkungen auf das Stromnetz im Testsystem beobachten.

TÜV WissenschaftsPreis 2023 Sieger HTL
TÜV AUSTRIA CEO Stefan Haas mit den Siegern in der Kategorie „HTL Abschlussarbeiten“ der HTL Klagenfurt/Mössingerstraße Silvana Oberhauser, Christian Gerold und Dominik Mitterfellner. © TÜV Austria Group/APA-Fotoservice/Ludwig Schedl

Alexander Gall, Masterstudium Visual Computing, TU Wien, überzeugte in der Kategorie „Universitäten/Fachhochschulen – Diplom-/Masterarbeiten“. Zerstörungsfreie Prüfung, etwa durch bildgebende Verfahren, spielt in der Industrie 4.0, vorwiegend im Bereich der Bauteil- und Materialprüfung eine große Rolle. Gall entwickelte im Rahmen seiner Masterarbeit ein 3D-Visualisierungssystem. Expert:innen können so mithilfe von Virtual Reality den Aufbau von Werkstoffen leichter analysieren und Effekte entdecken. Dadurch wird die Auswertung der Prüfdaten erheblich erleichtert und somit präzisere Ergebnisse erzielt.

Jens Schneider (TU Wien Rektor), TÜV AUSTRIA Wissenschaftspreisträger Alexander Gall (TU Wien) und Stefan Haas (TÜV AUSTRIA CEO). © TÜV Austria Group/APA-Fotoservice/Ludwig Schedl

In der Kategorie „Universitäten – Dissertationen“ setzte sich der Mechatroniker Thomas Bergmayr von der Johannes Kepler Universität in Linz gegen starke wissenschaftliche Konkurrenz durch. Im Rahmen seiner Dissertation entwickelte er ein Modell für eine kontinuierliche Strukturüberwachung von Flugzeugen während des Fluges, welches den Gesundheitszustand eines Bauteils vorhersagt und somit das frühzeitige Erkennen von Schäden ermöglicht.

Jens Schneider (TU Wien Rektor), TÜV AUSTRIA Wissenschaftspreisträger Thomas Bergmayr (JKU Linz) und Stefan Haas (TÜV AUSTRIA CEO) © TÜV Austria Group/APA-Fotoservice/Ludwig Schedl

Projekt „Blackout-Simulator“

Das Projekt des jungen Maturanten-Teams der HTL Klagenfurt Mössingerstraße wurde in Zusammenarbeit mit Schrack Technik auf die Beine gestellt. Ziel ist es, ein anschauliches besseres Verständnis von einem „Blackout-Szenario“ in Österreich zu vermitteln. Die Grundausstattung ist ein selbst konstruierter, fahrbarer Bildschirmständer mit einem großen Touch-Display. Auf diesem wird eine Karte des österreichischen Stromnetzes mit seinen Versorgungsleitungen abgebildet und mittels Touch gesteuert. Im Hintergrund berechnet ein integrierter Computer auf einer Unity basierenden Software die variablen Netzparameter. Die fixen Leitungsdaten werden von APG (Austrian Power Grid) entnommen und auf einer MySQL-Datenbank gespeichert.

Die Bedienoberfläche ermöglicht spielerisch, verschiedene Szenarien abzurufen. So lässt sich recht einfach ein Energiemix aus verschiedenen Erzeugungsarten erstellen. Auch kann man die einzelnen Leitungen innerhalb Österreichs sowie Importrouten von Nachbarländern abschalten, um die Folgen eines Ausfalls zu beobachten. Zusätzlich gibt es auch die Möglichkeit, komplexe Verfahren wie den Wiederaufbau des Stromnetzes zu simulieren. Insgesamt möchte man damit die Notwendigkeit einer nachhaltigen Energiewirtschaft für viele Leute greifbarer machen.

Fokus auf Nachhaltigkeit

Auch in diesem Jahr waren bei den Einreichungen zahlreiche innovative Lösungsansätze mit ressourcenschonenden Technologien vertreten. Gelebte Nachhaltigkeit prägte auch die Wissenschaftspreisverleihung selbst. Die Veranstaltung wurde als „Green Event“ zertifiziert.

Die letzten Monate waren stark durch Energiekrisen auf der einen und Nachhaltigkeitsbewegungen auf der anderen Seite geprägt. Die mit dem TÜV Austria Wissenschaftspreis 2023 ausgezeichneten Projekte sind das beste Beispiel dafür, dass es sich lohnt, an den ein oder anderen Schrauben zu drehen und Prozesse zu optimieren, um mit einem verantwortungsvollen Ressourceneinsatz den Weg in eine sichere Zukunft zu ebnen. Das steht in Einklang mit den Bemühungen von TÜV Austria als weltweit tätige Unternehmensgruppe. Wir haben es uns auf die Fahnen geheftet, mit verantwortungsbewusstem und nachhaltigen Agieren – ganz im Sinne der nachfolgenden Generationen – einen relevanten Beitrag für Industrie, Wirtschaft und Gesellschaft zu leisten.

Stefan Haas, CEO der TÜV Austria Group 

TÜV „WiPreis“ 2024

Der TÜV Austria Wissenschaftspreis findet auch im kommenden Jahr statt. Einreichungen sind bereits jetzt auf der TÜV Austria Homepage herzlich willkommen. Eingereicht werden können herausragende Dissertationen, Diplom-/Masterarbeiten sowie HTL-Abschlussarbeiten deren Approbation nicht älter als von 2022 ist. Das Preisgeld für die beste Dissertation beträgt 6.000 Euro, für die beste Diplomarbeit/Masterarbeit 5.000 Euro, 4.000 Euro gehen an das HTL-Siegerprojekt.

Die mobile Version verlassen