Auf Einkaufstour: Steigen Chinesen bei Media-Mutter Ceconomy ein?

JD.com soll an Ceconomy interessiert sein

(c) AdobeStock

Laut einem Bericht des deutschen Manager-Magazins soll der chinesische Onlineeinzelhandelsriese JD.com mit den Altaktionären über einen Einstieg bei der Mediamarkt- und Saturn-Mutter Ceconomy verhandeln – und zwar schon länger.

Das könnte in der Folge noch recht interessant werden. Dem Bericht zufolge sollen die Chinesen bereits seit Sommer mit der Beteiligungsgesellschaft Haniel in Gesprächen über deren Anteil in Höhe von 16,7 Prozent sein. Und nachdem man anfangs ziemlich aneinander vorbeigeredet habe, könnte es jetzt aber allmählich ernst werden – immerhin sei inzwischen auch die Deutsche Band als Berater involviert. Obwohl sich Haniel auf Anfrage des Wirtschaftsmagazins nicht äußern wollte, legte die Ceconomy-Aktie nach Bekanntwerden der Geschichte gleich einmal um 16 Prozent zu.

In trockenen Tüchern ist der Deal freilich noch lange nicht, an den Gerüchten dürfte aber durchaus was dran sein. Gewöhnlich gut informierte Quellen kolportieren nämlich schon seit geraumer Zeit, dass Haniel mit einem Verkauf ihrer Anteile an Ceconomy liebäugelt. Aktuell hält die Beteiligungsgesellschaft 16,7 Prozent an Ceconomy.

Zudem spreche JD.com bereits auch mit den weiteren Aktionären, wie etwa mit den Nachfahren der Handelsdynastien Beisheim (4,8 Prozent) und Schmidt-Ruthenbeck (11,1 Prozent). Beide hätten auf Anfragen des Manager Magazins allerdings nicht reagiert. Gemeinsam mit Haniel kommen also allein diese Aktionäre auf einen Anteil von fast einem Drittel bei Ceconomy. Die restlichen Anteile sind in der Hand der Familie des Mediamarkt-Mitgründers Erich Kellerhals (ca. 29 Prozent) und des Mobilfunkanbieters Freenet (6,7 Prozent) bzw. sind Streuanteile. Erreicht ein Anteilseigner die Schwelle von 30 Prozent, ist er zu einem Pflichtangebot an alle übrigen Aktionäre verpflichtet.

Landet jetzt Ceconomy im Warenkorb?

Das Interesse von JD.com ist wenig verwunderlich. Schließlich muss der chinesische Riese mit seinem Rivalen Alibaba.com mithalten. Und dieser investiert gerade kräftig in europäische Online-Plattformen. Der türkische Marktplatz Trendyol und die spanische Miravia sind bereits in Alibaba-Hand. Vor wenigen Tagen wurde außerdem die Mehrheitsübernahme der B2B-Plattformen wer-liefert-was und Europages durch Alibaba bekannt.

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