Forscher des Karlsruher Instituts für Technologie konnten mittels WLAN-Geräten und Funkwellen Bilder zur Personenidentifikation erstellen.
Forscher des Karlsruher Instituts für Technologie können Personen allein anhand von WLAN-Signalen erkennen. Das Verblüffende: Personen müssen für die Identifikation kein Smartphone oder Tablet bei sich tragen. Es reicht, dass WLAN-Geräte in ihrer Umgebung miteinander kommunizieren. Den Experten nach entsteht im Zuge der Interaktion der Geräte ein Bild – vergleichbar mit einer Kamera-Aufnahme, jedoch basierend auf Funkwellen.
Wir beobachten die Ausbreitung der Radiowellen und können so ein Bild der Umgebung und von Personen erzeugen. Das funktioniert ähnlich wie bei einer normalen Kamera, nur dass diese Lichtwellen statt Radiowellen in ein Bild umwandelt.
Thorsten Strufe, KIT-Forscher
Bilder ohne Kamera
Menschen, die beispielsweise regelmäßig an einem Café mit WLAN vorbeigehen, könnte dort unbemerkt identifiziert und später wiedererkannt werden – etwa von staatlichen Stellen oder Unternehmen. Zwar gebe es für Geheimdienste oder Cyber-Kriminelle einfachere Methoden, Menschen zu beobachten, aber Drahtlosnetzwerke könnten zu einer nahezu flächendeckenden Überwachungsinfrastruktur werden, warnen die Wissenschaftler.
WLAN-Netze seien überall. Angreifende brauchen zudem keine teure Spezial-Hardware, handelsübliche WLAN-Geräte reichen aus. Die neue Methode nutze ahnungslose Nutzer aus, die mit dem Netz verbunden sind. Diese senden im Netzwerk regelmäßig Rückmeldesignale an den Router – unverschlüsselt und für Dritte lesbar. So entstünden Bilder aus verschiedenen Blickwinkeln, die zur Identifikation der Personen dienen können. Diese dauerten nur wenige Sekunden, sobald das dahinterstehende Machine-Learning-Modell trainiert sei. In einer Studie mit 197 Probanden konnte das Team Personen mit nahezu 100-prozentiger Genauigkeit erkennen.




















