Gefühlt gibt es in der PV-Branche nur zwei Themen: die Förderung und DAS STROMNETZ. Während bei Ersterem aufgrund eines veranschlagten Budgets von rund 600 Mio. Euro zumindest auf Entspannung gehofft werden kann, vergeht nicht ein Tag an dem uns keine Beschwerde zu langen Wartezeiten bei Anfragen (teilweise über 6 Monate), fehlender Einspeisemöglichkeit oder falsch verrechneter Pauschalen für den Netzzutritt erreicht.
Das letztere Problem – die Netzzutrittspauschale – trennt die PV- und Stromnetzbranche in zwei Lager: Die Einen meinen, einmal gekaufte Bezugsleistung wird abgezogen, wenn es um die Bezahlung der PV-Einspeiseleistung geht. Die Anderen sind der Ansicht, nur ein Anteil der bereits gekauften Bezugsleistung ist abzuziehen. Bei größeren PV-Anlagen reichen die vermeintlich falsch verrechneten Kosten bis in den 7-stelligen Euro-Bereich. Entsprechend gibt es bereits mehrere Verfahren bei der Regulierungskommission der E-Control.
Hier entscheidet ein Gremium aus Rechtsanwält:innen und Techniker:innen über die korrekte Verrechnung. Der erste Bescheid der Regulierungskommission lautete im Sinne der PV-Branche, dieser wurde jedoch beeinsprucht– nun geht es zum Bezirksgericht, dann zum Landesgericht usw… Man braucht offensichtlich einen langen Atem und dass obwohl bei der enormen PV-Nachfragen die Prioritäten ganz wo anders wären.
DI Vera Immitzer
Geschäftsführerin Bundesverband Photovoltaic Austria