Roman Kmenta: Besser künstliche Intelligenz als natürliche Dummheit?

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Ich bin mir nicht ganz sicher, ob es aktuell das Thema Nr. 1 ist … aber unter den Top 3 ist es in jedem Fall. Die künstliche Intelligenz – salopp als KI bezeichnet – ist in allen Köpfen. Kaum eine mediale Ecke, an der wir nicht drüber stolpern … jetzt auch an dieser. Muss sein!

Die Meinungen über die KI gehen weit auseinander, wie so oft bei weltverändernden Neuerungen. ChatGPT zum Beispiel, um einen prominenten Vertreter zu nominieren. Wo die einen meinen, es sei eine bessere Suchmaschine, halten es die anderen für revolutionär … und das ist noch untertrieben. Wo die einen meinen KI ist böse, schlecht und müsse verboten werden sind die anderen schon drauf und dran diese einzusetzen und so einen Wettbewerbsvorteil zu erzielen.

Ich gebe unumwunden zu, ich halte diese Technologien für revolutionär, für etwas, das auch im geschäftlichen Bereich absolut jeden Stein vom anderen stoßen wird. Und allen denjenigen, die meinen „das geht wieder weg“ muss ich widersprechen. Das wird es nicht.

Die einzige Frage, die Sie sich stellen müssen, ist: Was mache ich mit künstlicher Intelligenz im Elektrohandel?

Drei Strategien kann ich Ihnen anbieten. Erstens: Sie stürzen sich voll drauf und versuchen ganz vorne mit dabei zu sein und das Maximum an Vorteilen aus der KI herauszuholen. Zweitens: Sie nähern sich dem Thema in einem überschaubaren Maß und gehören damit vermutlich der Mehrheit an. Und drittens: Sie verweigern sich dem Thema völlig. Geht das? Ja, wenn Sie sich auf die handwerklichen Bereiche Ihres Geschäftes fokussieren. Alles, was mit nicht standardisierbarer manueller Arbeit zu tun hat – einen Herd zum Kunden bringen und installieren etwa – wird den ersten Schub an künstlicher Intelligenz noch – relativ – unverändert überstehen.

Was den Verkauf angeht, so würde ich empfehlen zumindest die zweite, wenn nicht die erste Strategie zu verfolgen. Viele meinen ja, dass Menschen die besseren Verkäufer sind. Ja, aber … es gibt nur wenige von diesen besseren, zu wenige. Und das mit dem Ausbilden und Trainieren versuchen wir ja schon seit Jahren … mit überschaubarem Erfolg.

Nehmen wir zum Beispiel die häufige Situation einer Reklamation, per Mail oder online Chat, um es technisch und kommunikativ einfach zu halten. Ich wage zu behaupten, dass bereits die aktuelle KI sich dabei kundenorientierter und professioneller verhält als 90 oder mehr % der Verkäufer da draußen. Und wie wird das erst in 2 oder 3 Jahren sein? Sind mir menschliche, exzellente oder zumindest ausreichend gute Verkäufer lieber? Ja, sind sie. Gleichzeitig bevorzuge ich künstliche Intelligenz gegenüber natürlicher Dummheit.

Roman Kmenta

Mag. Roman Kmenta
Preisexperte und Vortragsredner
www.romankmenta.com

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