Josef Zwing, seines Zeichens Telekommunikationsunternehmer aus Mürzzuschlag, ist digital voll auf zack: Er nutzt sogenannte Unterschriftenpads und erhält in Kürze digitale Preisschilder. Im Gespräch mit ELEKTRO|branche.at berichtet er von seinen Erfahrungen und hält einige Tipps für seine Berufskollegen parat, die zeit- und kostensparend sind.
Gefällt 4.004 mal“, ist auf der Facebook-Seite von HandyShop Mürzzuschlag zu lesen. Die Bewertungen auf Google sind größtenteils positiv – stets wird erwähnt, wie kompetent und freundlich die Mitarbeiter doch sind. Neben Gewinnspielen und anderen Kundenbindungsprogrammen ist es auch die Technik, die Inhaber Josef Zwing nutzt, um erstens rasch und zweitens zeit- und kostensparend agieren zu können.
Digitale Unterschriftenpads
Unter anderem habe er in Unterschriftenpads investiert: „Wir wollten unsere Digitalisierung noch weiter voranbringen. Diese Signpads sind Netzbetreiber- und Kassenprogrammübergreifend, man kann somit sämtliche Dokumente wie auch Serviceberichte bis hin zu DPD-Abholscheine als PDFs unterschreiben. Wir haben folglich eine Druckersparnis von 50 Prozent. Vielen Kunden reicht es, wenn sie die Rechnung oder den Vertrag in digitaler Form erhalten“, erzählt Zwing. Das Programm ist so lizensiert, dass die Unterschrift gültig ist. Praktisch bei den Unterschriftenpads findet Zwing auch, dass sie als Werbeschilder verwendet werden können. Denn während der Kunde wartet, lässt sich Werbung einspielen.
Diese nutzte der HandyShop bisher, um die Kunden die Vorteile einer Wertgarantie-Versicherung näher zu bringen. Es gäbe sie nämlich nach wie vor – jene Kunden, die gerade 300 Euro für die Reparatur eines Handy-Displays hingelegt und trotzdem noch immer keine Handyversicherung wollen, wie Zwing erzählt. Das Unterschriftenpad fungiert als Mini-TV und zeigt Schadensbilder im Zusammenhang mit den Vorteilern einer Wertgarantie-Versicherung. „Das animiert beziehungsweise überzeugt den einen oder anderen Kunden schon. Viele fragen von sich aus, was es damit auf sich hat“, erzählt Zwing. „Denn während er wartet, kommt ihm der Gedanke, dass ein Komplettschutz doch nicht verkehrt wäre. Näher am Kunden kann man eigentlich nicht werben“.
Digitale Preisschilder
In weiterer Folge erhält der HandyShop digitale Preisschilder. Bestellt sind sie bereits, doch aufgrund erhöhter Nachfrage ist mit einer Lieferverzögerung zu rechnen. Der Vorteil bei dieser Art der Bepreisung liegt für Zwing auch hier klar auf der Hand: Keine Zeit mehr mit dem Ausdrucken und Auspreisen der Waren verschwenden, der Preis wird mit einem Klick verändert, das Produkt ausgetauscht. „Die elektronischen Preisschilder sind mit dem Kassenprogramm hinterlegt, durch welches wir auch den Preis rasch ändern können“, erläutert er. Das Programm läuft über das Unternehmen Mehrdata, welches speziell für den Elektrohandel digitale Lösungen anbietet.
Bestandskundschaften pflegen
Des Weiteren vergisst Zwing auch seine Bestandskunden nicht. Um diese entsprechend zu betreuen, hat er extra eine Mitarbeiterin eingestellt. „Klar ist das am Anfang eine Mehrinvestition, die sich aber spätestens ab dem zweiten Jahr rechnet“, sagt er. Die Aufgaben der Mitarbeiterin sehen so aus: Wenn das System beispielsweise meldet, dass der Vertrag eines Kunden ausläuft, wird dieser kontaktiert und in den Shop eingeladen – oder auch telefonisch, wenn er das möchte. Ihm werden die verschiedenen Möglichkeiten der Verlängerung mitgeteilt. „Wir haben noch nie am Telefon gehört, interessiert mich nicht, warum rufst du mich an“, so Zwing. Die Kunden reagieren auf das „Kümmern“ durchwegs positiv. Für ihn bleibt es auch heuer ein Schwerpunkt, das CRM-Kundentool weiter auszubauen.
Festnetz und Brieflose
Dabei vergisst er aber auch nicht auf die „alten Tools“: „Festnetzanbindungen empfehlen wir nach wie vor. Man würde glauben, die sind längst tot, sind sie aber nicht. Gerade in Zeiten von Home Schooling und Home Office braucht fast jedes Familienmitglied ein stabiles Internet“, sagt er. Ein weiteres „Offline-Zuckerl“ möchte Zwing ebenfalls als Tipp anbringen: „Wir verteilen jeweils ein Brieflos, wenn der Kunde zum Beispiel einen Vertrag abschließt oder ein neues Smartphone kauft; aber auch, wenn er sich ärgert, weil ihm gerade das Display zerbrochen ist oder er längere Wartezeiten in Kauf nehmen muss.“ Kundenbetreuung a la Zwing erfolgt eben ganz zwanglos.