Die neueste Konjunkturstatistik der Statistik Austria zum heimischen Einzelhandel bestätigt die Umsatzprognosen des Handelsverbandes für das Gesamtjahr 2021. Nominell sind die Umsätze des Einzelhandels (ohne Kfz-Handel und ohne Tankstellen) im Vorjahr um 4,1% gegenüber dem Corona-Jahr 2020 angestiegen.
Bereinigt man allerdings um die durchschnittlichen Preissteigerungen im Gesamtjahr, ist der österreichische Einzelhandel 2021 nur moderat um 2,7% gewachsen. Größter Umsatztreiber war dabei der Bereich Apotheken & Kosmetika mit real +9,3%.
Mehrumsatz heißt nicht automatisch Gewinn
Aufgrund der Corona-Maßnahmen musste sich die Händlerschaft ihren Umsatz hart und mit vielen Rabatten erarbeiten, um Geld in die Kassen zu bekommen. Darüber hinaus mussten die Handelsbetriebe Mehraufwände für Hygienevorgaben und Covid-Restriktionen in Millionenhöhe stemmen. Die Palette reicht von der Ausarbeitung neuer Sicherheitskonzepte und Mitarbeiterschulungen über verstärkte Desinfektionsmaßnahmen, Maskenpflicht und bauliche Anpassungen in den Geschäften (z.B. Plexiglaswände im Kassenbereich) bis hin zu höheren Personalausgaben, um die Corona-Vorgaben (z.B. 2G-Regelung im Non-Food-Handel) auch kontrollieren zu können.
Während sich der Handel von 2015 bis 2019 dynamisch entwickelt und wesentlich zum Wachstum der österreichischen Wirtschaft beigetragen hat, fand dieser positive Trend mit Beginn der Corona-Pandemie ein abruptes Ende. Die Anzahl der Handelsunternehmen ist allein 2020 um 4.040 (-5%) gesunken, wenn man die Neueröffnungen von den Schließungen abzieht. Die Umsätze sind im ersten Pandemiejahr branchenübergreifend um real 4% zurückgegangen.