In Niederösterreich und im Burgenland mussten Elektro-Unternehmen den schweren Gang in die Insolvenz antreten. Auffallend sind beim burgenländischen Elektrotechniker vor allem die recht hohe Passiva-Summe und mehrere laufende Gerichtsverfahren.
Von der genannten Pleite betroffen ist das Mattersburger Unternehmen ETAS-Elektrotechnik, vor zwei Tagen hat man am Landesgericht Eisenstadt das Insolvenzverfahren beantragt. Laut AKV und Kreditschutzverband betragen die Passiva des Unternehmens rund 4,26 Mio. Euro, wobei sich diese durch Nachforderungen von Abgabebehörden weiter erhöhen könnten. Ebenso berichtet der KSV, dass auch einige Gerichtsverfahren zu unterschiedlichen Bauvorhaben anhängig sind.
Obwohl der Firmensitz in Mattersburg liegt, war ETAS-Elektrotechnik hauptsächlich in der Region Wien wirtschaftlich tätig.
ETAS-Pleite betrifft 80 Gläubiger
Laut übereinstimmenden Berichten sind rund 80 Gläubiger von der burgenländischen Pleite betroffen, wobei hier die Mitarbeiter nicht mitgezählt werden, deren Löhne bzw. Gehälter für Jänner noch offen sind. Immerhin werden noch 29 Personen bei ETAS-Elektrotechnik aufrecht beschäftigt, 24 Arbeiter (davon zwei Lehrlinge) und fünf Angestellte. Gegenüber dem burgenländischem Regionalmedium BVZ führte der Geschäftsführer die „steigenden Lieferantenpreise, die Corona-Pandemie und eine sehr hohe Nachzahlung bei der Krankenkassa“ als Gründe für die angespannte wirtschaftliche Lage an.
Die Krankenkassa-Nachzahlung dürfte allerdings nicht die Einzigen bleiben. „Nach ersten Überprüfungen sind einhergehend auch Nachforderungen von den Abgabenbehörden zu befürchten“, schreibt nämlich der KSV. Ebenso verweist man auf einige Gerichtsverfahren zu unterschiedlichen Bauvorhaben, die nach wie vor anhängig sind.
Der vom Gericht bestimmte Insolvenzverwalter hat inzwischen die Liquidierung und Schließung des Unternehmens beschlossen.
Heider Elektrotechnik OG ebenfalls insolvent
Ebenfalls Insolvenz beantragen musste die Heider Elektrotechnik OG mit Sitz in Altenmarkt an der Triesting. Genauere Informationen über die Gründe der Pleite und die Schuldenhöhe liegen nicht vor – beides muss erst im Zuge des Verfahrens eruiert werden. Auch ist es derzeit noch unklar, wie es mit dem 2013 gegründeten Familienunternehmen weitergehen soll.