Der größte Branchenkollektivvertrag des Landes steht: Ein moderater Abschluss, wichtige Änderungen im Rahmenrecht und neue Hoffnung für das Weihnachtsgeschäft.
Der Handels-Kollektivvertrag ist fixiert: Mit einem Lohn- und Gehaltsplus von 2,55 % haben die Sozialpartner ihre Verhandlungen zum Handels-KV abgeschlossen und damit Planungssicherheit für eine der wichtigsten Branchen des Landes geschaffen. Der Handel beschäftigt über 430.000 Angestellte, knapp 140.000 Arbeiter und rund 20.000 Lehrlinge und gilt als Rückgrat der täglichen Versorgung.
Der Handelsverband sieht im Ergebnis einen tragfähigen Kompromiss. „Die Händler und ihre Mitarbeiter müssen sich diese Kostensteigerung durch Umsatzsteigerungen gemeinsam erarbeiten“, betont Geschäftsführer Rainer Will. In einem Umfeld mit hohen Energie- und Betriebskosten, steigenden Personalaufwendungen und verhaltenem Konsum werde der Abschluss viele Unternehmen fordern. Umso größer sei der Dank an die Verhandler „für ihr Verantwortungsbewusstsein in einer weiterhin schwierigen wirtschaftlichen Lage“.
Handels-KV bringt Flexibilisierung
Für zusätzliche Erleichterung sorgt erstmals seit Langem Bewegung im Rahmenrecht. Die Lockerung der Schwarz-Weiß-Regelung, die bisher nach einem Samstagsdienst nach 13 Uhr einen ganzen freien Folgesamstag vorschrieb, soll Mitarbeitereinsatz und persönliche Planung deutlich flexibilisieren – etwa für Beschäftigte mit Ausbildungs- oder Betreuungspflichten.
Mit Blick auf das Weihnachtsgeschäft verbindet der Handelsverband Hoffnung mit dem Handels-KV-Abschluss. „Wenn die Kundinnen und Kunden Vertrauen fassen, wieder mehr konsumieren und das vor allem regional, profitieren Beschäftigte ebenso wie Unternehmen“, sagt Will. Eine schrittweise wirtschaftliche Stabilisierung bleibe das gemeinsame Ziel, um Arbeitsplätze und eine flächendeckende Nahversorgung langfristig zu sichern.




















