Nachhaltigkeit moderner Beleuchtung: Im Lichte der Kreislaufwirtschaft

Rohstoffe und Komponenten gehen nach dem Recycling in die Wiederverwertung oder in die Herstellung von Zwischenprodukten. Durch die Aufbereitung der Leuchten in einen Zustand „wie neu“ kann ein ganz neues Produkt entstehen: Wird diese umgerüstete Leuchte in den Verkehr gebracht, muss sie die aktuellen technischen, formalen und gesetzlichen Anforderungen erfüllen. Bei Reparatur und Wartung vor Ort ermöglichen austauschbare Komponenten eine längere Laufzeit der Beleuchtungsanlage. In manchen Fällen ist während des Betriebs der Leuchte ein Software-Upgrade nötig. © licht.de

Schon bevor das Licht zum ersten Mal eingeschaltet wird, fließt Strom – etwa bei der Gewinnung von Rohstoffen oder dem Transport. Um die Nachhaltigkeit einer Beleuchtungsanlage über den ganzen Lebenszyklus hinweg zu betrachten, müssen alle umweltrelevanten Aufwendungen bilanziert werden.

Leuchten und Betriebsgeräte, die möglichst langlebig sind, reduzieren Umweltauswirkungen, Wartungskosten und Stromverbrauch. In diesem Sinne nachhaltige Produkte sollten wiederverwertbar oder recycelbar sein, empfiehlt die deutsche Brancheninitiative licht.de. „Nachhaltig handeln heißt auch, Lichtquellen mit Weitblick aussuchen und korrekt entsorgen“, sagt deren Geschäftsführer Jürgen Waldorf.

Ressourcen schonen und recyceln

„Schon das Produktdesign von Leuchten wirkt sich auf ihre Ökobilanz aus: Materialien sollten sparsam eingesetzt und schädliche Substanzen auf ein Minimum reduziert werden“, so Waldorf weiter. Auch die Verwendung recycelter Materialien wird schon bei der Entwicklung einer „grünen“ Leuchte berücksichtigt: Recycelbare Werkstoffe wie Aluminium und Glas schonen wertvolle Ressourcen. Schadstoffarme Produkte können am Ende der Lebensdauer problemlos entsorgt werden. Recycling ist für Technische Leuchten Pflicht: Das sind alle Leuchten, die nicht für die Anwendung in Privathaushalten bestimmt sind, sondern für Industriebetriebe, Büroräume oder die Straßenbeleuchtung.

EU stärkt die Circular Economy

Leuchten mit austauschbaren LED-Modulen oder Betriebsgeräten vereinfachen eine Reparatur und verlängern ihre Laufzeit. So fordert auch die Europäische Union (EU) in ihrer Ökodesign-Verordnung bereits heute deren Austauschbarkeit. „Auf EU-Ebene werden in den kommenden Jahren die Anforderungen an nachhaltige und kreislauffähige Produkte deutlich steigen“, so Waldorf.

Energie – großer Kosten- und Umweltfaktor

Stromverbrauch ist die mit Abstand wichtigste Größe in der Energiebilanz – und zugleich größter Kostenfaktor: Mehr als 90 Prozent entfallen auf den Betrieb selbst. Der Energieverbrauch entscheidet auch darüber, wie viel klimaschädliches Kohlendioxid für den Betrieb einer Leuchte entsteht.

Verbrauch senken

Im Vergleich zu Bestandsanlagen mit Leuchtstoffröhren (T5/T8) spart eine gut geplante und gesteuerte LED-Beleuchtung mit Präsenz- und Tageslichterfassung bis zu 80 Prozent Energie. Ihre lange Lebensdauer reduziert zudem den Wartungsaufwand. Solche Altanlagen leuchten heute noch in vielen Betrieben. Ab 2023 werden Leuchtstofflampen in der EU stufenweise nicht mehr in den Verkehr gebracht. Deswegen gehört eine Lichtsanierung auf die To-Do-Liste betroffener Unternehmer.

Sparpotenzial mit LED-Beleuchtung
(c) licht.de

Hier geht’s zu einem interessanten White Paper des deutschen ZVEI: Licht in der Kreislaufwirtschaft

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