OFAA: Ohne Glasfaser keine „Digitale Zukunft“

ofaa Ohne Glasfaser keine digitale Zukunft

Vorstand und Beirat der Open Fiber Austria v.l.n.r.: Herbert Jöbstl (sbidi), Peter Schark (BIK), Philipp Machac (tirolnet), Igor Brusic (Präsident OFAA), Arno Abler, Martin Wachutka (Vizepräsident OFAA), Irmgard Kollmann (Geschäftsführerin OFAA), Herbert Flatscher (Fibereins), Reinhard Baumgartner (nöGIG) © Open Fiber Austria

Auf den jüngsten Lobbyingvorstoß der „Digitaloffensive Austria“, die Breitbandmilliarde für alte Netze umzuwidmen, kontert die OFAA mit einer erneuten Forderung nach einem rascheren Ausbau der Glasfaserinfrastruktur.

Die dritte Breitbandmilliarde bleibt weiterhin ein heiß umkämpftes Thema. Der jüngste Lobbyingvorstoß der „Digitaloffensive Austria“ fordert eine Umwidmung zur Investition in alte, bereits bestehende Netze. Die Open Fiber Austria, OFAA, sieht ein solches Vorgehen als bedenklich: „Die dritte Breitbandmilliarde muss in den Ausbau der digitalen Glasfaserinfrastruktur investiert werden, alles andere ist unverantwortlich!“ Die OFAA äußert im Falle einer Umwidmung große Bedenken, dass ein flächendeckender Ausbau des Glasfasernetzes unvollendet bleiben wird und so Österreich den Anschluss an eine digitale Zukunft verliert.

Die dritte Breitbandmilliarde ist für Österreich von existenzieller Bedeutung und muss gesichert bleiben, um sicherzustellen, dass niemand in unserem Land von der digitalen Zukunft ausgeschlossen wird. Um den Wirtschaftsstandort Österreich nachhaltig attraktiv zu machen, brauchen wir keine überzogene Digitalmilliarde, sondern den flächendeckenden Ausbau von nachhaltigen Glasfasernetzen, die die Grundlage für echte digitale Transformation bilden.

Igor Brusic, OFAA-Präsident

Ein flächendeckendes Glasfasernetz

Die Forderung des von den marktbeherrschenden Telekomanbietern mitbegründeten Vereins „Digitaloffensive Austria“ nach einer Verdoppelung der Digital-Investitionen auf eine Milliarde Euro jährlich geht laut OFAA schlichtweg an der Realität vorbei. Brusic: „Österreich braucht keine Investitionen in alte kupferbasierte Netze oder Mobilfunkstationen ohne Glasfaser­anbindung, die künftigen Anforderungen nicht standhalten können.“

Vielmehr bedarf es eines konsequenten, flächendeckenden und nachhaltigen Ausbaus der Glasfasernetze, insbesondere in den ländlichen Regionen, wo der Erweiterung kostenintensiver und kleinteiliger ist. Diese Regionen dürfen nicht im Stich gelassen werden, und eine Förderung von Glasfasernetzen, die  gigaschnelles und nachhaltiges Internet ermöglichen, bleibt daher unverzichtbar.“

Die Annahme, dass Telekommunikationsunternehmen den Ausbau von Breitbandnetzen ohne staatliche Förderungen allein stemmen könnten, ist unrealistisch. Gewinnorientierte Unternehmen investieren grundsätzlich nur in rentable Gebiete, weshalb staatliche Unterstützung für den Ausbau in unrentablen Regionen notwendig bleibt. Daher sind Förderungen zum Erreichen der flächendeckenden Versorgung unumgänglich.

Schlusslicht Österreich – Vorreiter Schweden

Ein Blick nach Schweden zeigt, welches Potenzial ein leistungsfähiges Netz freisetzen kann: Spotify, der weltweit erfolgreiche Streaming-Dienst, ist ein Paradebeispiel dafür, welche neuen Dienste nur durch qualitativ hochwertige, breitbandige Internetanbindungen möglich werden. Zudem hat der Glasfaserausbau die digitalen Dienstleistungen im öffentlichen Sektor erheblich verbessert, auch im verstärkten Einsatz von Telemedizin, was vor allem für ländliche und abgelegene Regionen von großer Bedeutung ist. Diese Entwicklung verdeutlicht, dass digitale Innovation und die Qualität der Netze untrennbar miteinander verbunden sind.

Wir wollen das Rad nicht mehr zurückdrehen. Wir hatten die Situation bereits mit dem „leicht verbesserten“ Telefonnetz, das dazu geführt hat, dass wir heute Schlusslicht im Glasfaserausbau in Europa sind.

Igor Brusic

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