Das diesjährige OVE Fem-Neujahrsfrühstück am 19. Jänner war mit knapp 50 Damen aus der Elektro- und Informationstechnik sowie Energiewirtschaft bestens besucht. Im Fokus standen diesmal die Lebens- und Karrierewege dreier Technikerinnen. Im anschließenden interaktiven Teil wurde gemeinsam an der Zukunft des Netzwerks gearbeitet.
Im Rahmen ihrer Begrüßung hoben sowohl OVE Fem-Vorsitzende Michaela Leonhardt als auch OVE-Generalsekretär Peter Reichel die Vorbildrolle weiblicher Elektrotechnikerinnen hervor.
Erstmalig im Rahmen des OVE Fem-Neujahrsfrühstücks erzählten drei Technikerinnen über ihre sehr individuellen und unterschiedlichen Wege in die Technik und zogen mit spannenden Einblicken die Zuhörerinnen in den Bann.
Mit OVE Fem auf Karrierewegen
Ulrike Haslauer, Geschäftsführerin der compact electric GmbH, wusste bereits mit 16 Jahren, dass sie später das Elektrotechnikunternehmen ihres Vaters übernehmen würde. Nach dem plötzlichen Tod ihres Vaters erfolgte die Übernahme mit 19 Jahren überraschend früh. Haslauer studierte Betriebswirtschaft und baute die Firma sukzessive auf. Eine zusätzliche Elektrotechnikausbildung holte sie nach. Heute leitet sie ein Unternehmen mit 80 Mitarbeiter:innen, das im Jahr 2023 ein 50% Wachstum verbuchen konnte. Die „Schaltschrankbäurin“, wie sie sich selbst nennt, sieht eine positive Ausstrahlung bei allem, was man gerne tut, als großen Erfolgsfaktor.
Die gebürtige Ungarin Regina Kéri, kam zum Studieren nach Wien. Aktuell absolviert sie das Masterstudium Elektrische Energietechnik und nachhaltige Energiesysteme an der TU Wien. Im Jahr 2021 qualifizierte sie sich für das Verbund-Frauenstipendium und schrieb im Zuge einer Praktikumsstelle bei Verbund ihre Bachelor-Arbeit. Für Kéri war das Studium gerade am Anfang schwieriger als erwartet. Zusätzliche Motivation holte sie sich als studentische Mitarbeiterin an der Uni, indem sie Erstsemestrige im Labor betreute. Im Rahmen eines Praktikums bei der Austrian Power Grid AG wurde Kéri in ihrem Tun bestärkt. Das Masterstudium sei für sie die absolut richtige Wahl, die Themen seien hochinteressant und gerade hinsichtlich Klimawende mache genau dieses „absolut Sinn“, so Kéri.
Michaela Killian, hatte bereits in der Volksschule viel Spaß an Naturwissenschaften, maturierte in Mathematik, Physik und Chemie und studierte danach Technische Mathematik. Nach ihrem Doktorat in der Energiebranche startete Killian als Data Scientist bei Wien Energie und tauchte immer stärker in die Technik von Kraftwerken und Erzeugungsanlagen ein. Mittlerweile hat sie die Kraftwerksleitung übernommen und ist für 400 Personen, darunter fast nur Männer, verantwortlich. „Ich habe immer gemacht, was mir Spaß macht, und das war goldrichtig“, so Killian. Jede Führungskraft sei nur so gut wie ihr Team, zeigte sie sich überzeugt.
Ideen für das Jahr 2024
Als Ehrengast stellte Fabienne Dezutter, Generalsekretärin von EUREL (Convention of National Associations of Electrical Engineers of Europe) das EUREL-Women Forum, vor und lud alle anwesenden Damen ein, Teil dieses Netzwerks zu werden.
Im Rahmen einer Gruppenarbeit wurden dann noch Ziele, Wünsche und Inputs für die künftige Ausrichtung des Netzwerks formuliert. Das Ergebnis waren zahlreiche Ideen und Vorschläge für ein abwechslungsreiches und spannendes Jahr 2024, die nun in die Jahresplanung einfließen werden.