Paketdienstleister werden zunehmend zum systemrelevanten Faktor für Versorgungssicherheit. Der erneute Lockdown und die damit verbundene Schließung von großen Teilen des stationären Handels verursachen zusätzliche Wachstumsmengen für die gesamte Transportbranche, insbesondere für die Kurier, Express- und Paketdienste (KEP-Dienste).
Es ist zu erwarten, dass die Mengen im vierten Quartal 2021 bei bis zu 96 Mio. zugestellten Paketen liegen werden. Das ist ein Plus von 15 % gegenüber dem Vorjahr mit 83,1 Mio. Paketen im Q4. Der Paketversand gewinnt damit eine zentrale Bedeutung als systemrelevanter Faktor für die Versorgungssicherheit von Wirtschaft, Konsumentinnen und Konsumenten.
Die Kombination aus kurzfristig verlautbartem Lockdown, nachhaltig stark steigendem Onlinehandel und der schon bisher intensivsten und wachstumsstärksten Jahreszeit mit Black Friday und Weihnachtsgeschäft würde die Branche an ihr Limit bringen. Vereinzelt komme es auch zu temporären Überlastungen und Problemen bei der Zustellung.
Die Branchenvertretung fordert von der Politik, der stark steigenden Bedeutung der Zustelldienste Rechnung zu tragen. So müsste die Logistikflächenwidmung in ganz Österreich an die wachsenden Anforderungen angepasst werden, um die Versorgungssicherheit auch in Zukunft zu gewährleisten. Besonders betreffe das entsprechende Flächen und einheitliche Regeln.
Trend zu E-Commerce wird anhalten
Das saisonal bedingte Weihnachtsgeschäft ist aber nur ein Treiber eines längerfristigen Trends. Laut aktuellen Statistiken der RTR wurden in Österreich im ersten Halbjahr 2021 insgesamt 150 Mio. Pakete zugestellt. Verglichen mit dem ersten Halbjahr 2020 wurden damit in etwa 34 Mio. Pakete mehr versendet, was eine erneute Steigerung von rund 30 Prozent bedeutet. Alle Betreiber haben in diesem Jahr kräftig in ihre Infrastrukturen investiert, um mit der Nachfrage Schritt halten zu können. Auch hier zeigt sich, dass die Marktteilnehmer bereit sind, Verantwortung zu übernehmen. Nicht zuletzt würden durch die Investitionen in die Standorte lokale Wertschöpfung erzeugt und Arbeitsplätze geschaffen, so Wagner abschließend.
Zentralverband: Interessenvertretung und Service
11.000 Unternehmen des österreichischen Logistik-Wertschöpfungskerns beschäftigen unmittelbar 160.000 Personen. Spediteure, Transport-Umschlag-Lager-Logistik-Anbieter und Logistik-Technologie-Anbieter schaffen einen direkten Umsatz in Höhe von 33,6 Mrd. Euro.