PV Freiflächen-Check in NÖ: Zonierung nur am Papier ist zu wenig

PV Freiflächen-Check in NÖ: Zonierung nur am Papier

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Laut Plan stehen der Photovoltaik in Niederösterreich 1.090 Hektar Freifläche zur Verfügung. Ein Check vom Bundesverband Photovoltaic Austria (PV Austria) zeigt, dass von 80 in diesen Zonen geplanten Projekten lediglich fünf vollständig genehmigt sind und keines davon bis dato Strom produziert. Die Hauptgründe sind zum einen, dass Gemeinden die gesetzliche Zonierung des Landes ignorieren und sich weigern umzuwidmen, und zum anderen die fehlende Stromeinspeisung.

Eine PV-Zonierung nur am Papier ist zu wenig – es braucht auch die praktische Umsetzung. Die Landesregierung muss die von ihr beschlossenen und verordneten PV-Ausbau-Pläne auch in den Gemeinden durchbringen.

Herbert Paierl, Vorstandsvorsitzender PV Austria

Im Dezember 2022 hat die niederösterreichische Landesregierung medienwirksam beschlossen, gut geeignete 1.090 Hektar auszuweisen, auf denen Freiflächenanlagen errichtet werden können. Trotz gesetzlicher Verankerung in der überörtlichen Raumordnung, bleibt die Nutzung der Flächen aber aus: Laut einer aktuellen Umfrage von PV Austria, in der PV-Unternehmen, die 70 % der ausgewiesenen Zonen beplant haben teilnahmen, scheitert die Stromproduktion an fehlenden Widmungen und Einspeisekapazitäten.

Für die Energiewende brauchen wir ganz konkrete Projekte, die auch umgesetzt werden und keine Papier-Tiger. NÖ war bisher beim PV-Ausbau zügig unterwegs und riskiert einen Stillstand, wenn von den Gemeinden nicht umgewidmet wird. Wie soll der notwendige weitere PV-Ausbau ohne entsprechendes Bekenntnis aller Beteiligten gelingen?

Vera Immitzer, Geschäftsführerin PV Austria

Neue Zonierungsrunde notwendig, um aus Fehlern zu lernen

Als problematisch stellen sich auch die fehlenden Einspeisemöglichkeiten in den ausgewiesenen PV-Zonen dar. Immitzer und Paierl fordern daher eine weitere – vor geraumer Zeit vom zuständigen LH Stv. Stephan Pernkopf ja bereits zugesagte – Zonierungsrunde. Diesmal aber mit tatsächlich nutzbaren Netzkapazitäten und Genehmigungen durch die Gemeinden. Auf die eingemeldeten Bedenken des PV-Verbandes wollte die Landesregierung vorab nicht hören.

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