Roman Kmenta: Besitzen Sie Ihre Kunden?

Roman Kmenta: Besitzen Sie Ihre Kunden?

© Roman Kmenta

Sie haben einen Facebook Account mit über 1.000 Followern? Schön. Und auf Instagram sind Sie auch und sammeln dort fleißig Likes ein? Sehr gut. Und die Werbung auf Google bringt Ihnen auch den ein oder anderen Kunden ins Geschäft? Das freut mich und Sie wahrscheinlich noch viel mehr. Und wenn Sie meine Kolumne bereits das eine oder andere Mal gelesen haben, wissen Sie vermutlich, dass ich (fast) jedem Unternehmer unbedingt dazu rate, auf all diesen Kanälen präsent zu sein. Richtig professionell am besten. Doch das reicht nicht.

Die Frage ist: Besitzen Sie Ihre Kunden bzw. Interessenten? Die Follower auf Facebook gehören Ihnen nämlich nicht, sondern Facebook. Und die auf Instagram ebenso wenig. Und ob Google Ihnen Kontakte schickt, entscheidet letztlich nur Google. Sie profitieren davon hoffentlich sehr und sehr lange. Aber auch wenn Sie stolz an ihre Follower und Fans denken … die gehören Ihnen nicht.

Und genau das bekommen Unternehmen immer wieder zu spüren, wenn die Soziale Plattform von einem Tag auf den anderen, einfach so, oft ohne Angabe von Gründen den Account sperrt … für einen Tag, eine Woche oder auch für immer. Sie sind schockiert? Das kommt laufend vor. Spätestens dann weiß man sehr genau, wem diese Kunden und Kontakte in Wirklichkeit gehören.

Die einzigen Kontakte, die Ihnen und nur Ihnen gehören sind die in Ihrer eigenen Datenbank, die in Ihrem Newsletter-Tool (das Sie hoffentlich haben). Die kann Ihnen (regelmäßige Datensicherung vorausgesetzt) auch niemand wegnehmen.

Kundendaten sind Gold wert

Deshalb erstaunt es mich auch wie viele Anstrengungen – finanzieller wie zeitlicher Natur – im Handel unternommen werden, um Kunden ins Geschäft zu bekommen und wie wenig getan wird, um – so sie schon einmal da sind – auch an ihre Kontaktdaten, insbesondere ihre Mailadresse zu kommen. Solche Mailadressen sind Gold wert. Das sind die Kunden, die ihnen wirklich gehören – egal ob sie nun bereits gekauft haben oder noch nicht.

Derart abgesichert ist es auch deutlich weniger schmerzhaft, wenn Ihnen – vollkommen ungerechtfertigterweise – eine Social Media Plattform oder Google mal den Account sperrt oder Ihre Werbung stoppt. So können Sie immer noch mit all den Menschen in Kontakt treten, die sich ohnehin bereits für Sie bzw. Ihr Angebot interessiert haben.

Ziel sollte es daher sein, dass keiner, niemand Ihr Geschäft verlässt, ohne, dass er nach seiner Mailadresse gefragt wurde … natürlich auf verkaufspsychologisch sehr geschickte Art und Weise. Das ist der Schlüssel zu vielen Kunden, die tatsächlich Ihnen gehören.

Mag. Roman Kmenta, Preisexperte und Vortragsredner

Die mobile Version verlassen