Nach monatelangen Verhandlungen wurde in der Steiermark das Sachprogramm Photovoltaik (Sapro PV), in dem Flächen für Sonnenstromprojekte größer 10 ha ausgewiesen werden, vom Raumordnungsbeirat beschlossen. Die traurige Bilanz: von den ursprünglich angekündigten 962 ha, wurde nun 25 % der Fläche gestrichen (auf 778 ha), und dass obwohl bereits im Begutachtungsentwurf auf 824 ha gekürzt wurde.
Die vom Land selbst gesteckten PV-Ausbauziele von 2,8 GW bis 2030 rücken damit weiter in die Ferne. „Der vorgelegte Ausbauplan für PV in der Steiermark ist untragbar. Es ist unerklärlich, wieso die Ausweisung von Vorrangzonen ohne Berücksichtigung von sachlich begründeten Einwänden weiter gekürzt wurde. Das Land hat sich bewusst für eine Ausbremsung des Sonnenstromausbaus entschieden“, zeigt sich Herbert Paierl, Vorstandvorsitzender des Branchenverbands Photovoltaic Austria, enttäuscht. „Die Politik – insbesondere auf Bundesebene – sucht nach wirksamen Maßnahmen gegen die hohen Strompreise. Der Sonnenstrom würde sozial leistbare Energie garantieren, wird zur selben Zeit auf Länderebene aber im Regen stehen gelassen“, resümiert Paierl.
In der Branche fehlt jegliches Verständnis für den Sapro PV-Beschluss, denn es ist zu erwarten, dass die Landesregierung das in jeder Hinsicht unbefriedigende Programm unverändert durchwinkt.
Sapro PV bremst steirischen PV-Ausbau aus
Die Steiermark hat erst kürzlich einen Entwurf für ein „PV-Deregulierungsgesetz“ zur Vereinfachung der Genehmigungsprozesse im Bau- und Elektrizitätsrecht sowie der Raumordnung vorgelegt. Scheinbar gleichzeitig möchte man mit Sapro PV aber den Ausbau in der Freifläche ausbremsen.