Die Stadt Wien übernimmt über seine WSE Wiener Standortentwicklungs GmbH, einer Tochterfirma der städtischen Wien Holding, den Betrieb der Messe Wien. Konkret wurde der Betreiber RX Wien (ehemals Reed Messe) übernommen.
Damit wird die Stadt künftig Messen wie die Ferienmesse, Immobilienmesse und Wohnen & Interieur selbst veranstalten.
Nach dem Rückzug aus der Messe Salzburg verkauft RX Global nun also auch sein Wiener Geschäft. Laut Tageszeitung Standard soll der Kaufpreis im mittleren einstelligen Millionenbereich liegen, eine genaue Summe wurde vorläufig allerdings nicht genannt. Die rund 70 verbliebenen Mitarbeiter werden übernommen. Im Kaufpreis inkludiert sind auch die Rechte an der Marke „Messe Wien“ sowie an den größeren Messen wie Ferienmesse, Wiener Immobilienmesse, Wohnen & Interieur, Intertool und Austropharm. Der Deal muss noch von der Bundeswettbewerbsbehörde geprüft werden, außerdem braucht es weitere Beschlüsse und Genehmigungsverfahren. Verläuft alles planmäßig, dürfte die Übernahme rund um den Jahreswechsel wirksam werden.
Messe Wien-Gebäude im Eigentum der Wien Holding
Das Gebäude der Messe Wien befindet sich zu 95 Prozent im Eigentum der Wien Holding, mit fünf Prozent ist die Wiener Wirtschaftskammer bei der Wiener Messe Besitz GmbH (MBC) beteiligt. Mit der Übernahme ist die Stadt ab dem kommenden Jahr auch als Betreiberin für Vermarktung und Vermietung der Messe verantwortlich.
Organisiert und veranstaltet werden die Messen aber weiterhin von Lizenznehmern und Partnerunternehmen. Die Firma Austrian Exhibition Experts (AEE) etwa organisiert bereits einige Messen in Wien, darunter die Vienna Comic Con. Mitte Jänner 2025 folgt die Ferienmesse, die ebenfalls AEE auf Lizenzbasis veranstaltet.
„Wir freuen uns, nun mehr Hebel zu haben, um die Spitzenposition Wiens als Tagungs- und Kongressdestination weiter ausbauen zu können“, sagte Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ) in einer Aussendung.
Die Stadt will die Messe Wien weiterentwickeln, damit sie „den strategischen Zielen der Stadt und den Bedürfnissen unserer Wirtschaft bestmöglich entspricht“, so Wien-Holding-Direktor Oliver Stribl. Die Stadt Wien kann dabei nun eigenständiger agieren als bisher, wurde betont. Der Betrieb soll nahtlos fortgeführt werden.