So richtig hat inzwischen eigentlich eh keiner mehr daran geglaubt – heute ist allerdings das Polit-Wunder in Sachen PV-Förderung geschehen: Das Klimaschutz- und Energieministerium hat das Finanzierungs- und Regelwerk für die Investitionsförderung des Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) erlassen.
Fast sah es so aus, als würde die Energiewende und die Forcierung des Ausbaus der Erneuerbaren Energien in Österreich auf dem Trockenen sitzen. Die letzte verbliebene Förderung war bereits fast ausgeschöpft, größere Projekte standen still. Für Erleichterung sorgte heute allerdings die stark verzögerte, aber endlich erfolgte Kundmachung von Klimaschutz- und Energieministerin Leonore Gewessler, das Finanzierungs- und Regelwerk für die Investitionsförderung des Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) zu erlassen.
„Wichtige Forderungen des Bundesverband Photovoltaic Austria (PV Austria) wie etwa die Vervierfachung des Förderbudgets auf 240 Mio. Euro, Verdoppelung der Antragsmöglichkeiten, Anhebung der Fördersätze und die Kombinierbarkeit mit Bundes-, Gemeinde- und Landesförderungen für Anlagen bis 100 Kilowattpeak, wurden in der nun vorliegenden Verordnung noch eingearbeitet.“, freut sich Herbert Paierl, Vorstandsvorsitzender des PV Austria über den Erfolg, den der PV Austria in Sachen PV-Förderung für sich verbuchen kann.
Rein in die Solarrevolution
In den letzten Wochen sind alle Parteien auf den Zug der Energiewende aufgesprungen, haben die Notwendigkeit und rasches Handeln dazu erkannt. Auch diverse große Interessensvertretungen, die beharrlich im fossilen Zeitalter stecken, begannen sich zu bewegen. „Die erste Übereinkunft der Regierungsparteien, wie die Energiewende im Stromsektor mit staatlichen Mitteln gelenkt werden kann, lag mit dem EAG bereits im Sommer 2021 vor, mit der jetzigen Festlegung zu Inhalten, finanziellen Mitteln und Bedingungen treten wir endlich raus aus dem Schatten und rein in die Solarrevolution.“, zeigt sich Vera Immitzer, Geschäftsführerin des PV Austria, erleichtert über den zähen und steinigen Weg bis zur heutigen Bekanntgabe der Verordnung zur PV-Förderung.
Zeit zum Feiern bleibt aber nicht, „alle harrten der Veröffentlichung, viele Projekte standen still und Endkunden wollten zuwarten, wie es mit dem Förder-Reglement weiter geht. Waren die Ärmel unser Mitgliedsbetriebe bereits aufgekrempelt, kann endlich mit der Umsetzung gestartet werden.“
PV-Förderung: Start am 21. April
„Ganz wichtig für die Branche ist ein verbindliches Datum zum Start der PV-Förderung, denn nur so können die Anlagenplaner*innen und Errichter*innen wesentliche Entscheidungen für Einkauf, Abwicklung, Mitarbeiter*innenplanung etc. anstellen“, erklärt Immitzer die Notwendigkeit dieser Festlegung. Das gilt auch für das zweite wichtige Maßnahmenpaket zur Energiewende am Stromsektor, der Marktprämienförderung (hier geht’s zu einer Übersicht der geplanten EAG-Fördersystematik).
Umsetzung der Marktprämien-Verordnung muss nun schneller gehen
Auch wenn bei der offiziellen Präsentation der aktuellen Verordnung eine sichtlich erleichterte Bundesministerin den Förderstart verkündet, müssen die Regierungsparteien den Spannungsbogen halten. „Noch einmal darf das nicht passieren, dass wir solche Verzögerungen bei der Umsetzung eines so wichtigen Regelwerks erleben.“ warnt Paierl. Große Projekte werden fast ausschließlich über die Marktprämie abgewickelt werden, durch die Planungs- sowie Umsetzungsverzögerungen prognostiziert der Bundesverband Photovoltaic Austria, daher, dass die notwendige Ausbau-Quote für dieses Jahr verfehlt wird.