Die anhaltende Teuerungswelle hat die Österreicherinnen und Österreicher im ersten Halbjahr hart getroffen. In einer aktuellen Befragung von 1.200 Haushalten des Tarifvergleichportals durchblicker im Mai/Juni geben drei Viertel der Haushalte an, dass ihr Haushaltseinkommen gesunken ist oder die Einkommenserhöhung ihre inflationsbedingten Mehrausgaben im ersten Halbjahr nicht ausgeglichen hat.
Knapp sechs von zehn Haushalte empfinden die Mehrbelastung als massiv: 58 Prozent sagen laut Umfrage, dass sich ihre Fixkosten seit Jahresbeginn stark bis sehr stark erhöht hätten. 34 Prozent müssen zur Deckung ihrer Lebenserhaltungskosten auf einen Notgroschen zurückgreifen, 17 Prozent überziehen ihr Konto oder überbrücken die Mehrkosten durch Kredite.
Sinkende Realeinkommen
Im Bundesländervergleich traf der Kaufkraftverlust die Burgenländer:innen am breitesten: Mehr als 92 Prozent geben im Burgenland an, dass sich ihr Haushaltseinkommen reduziert oder die Erhöhung des Haushaltseinkommens die inflationsbedingten Mehrausgaben nicht ausgeglichen hat. In Salzburg trifft das auf 80 Prozent und in Oberösterreich auf 78 Prozent. Am besten schneiden Vorarlberg und Kärnten ab: Selbst dort geben aber zwei Drittel der Haushalte an, dass ihre Einkommensentwicklung nicht mit der Inflation mithalten konnte.
Karenz, Arbeitslose und Alleinerziehende besonders betroffen
Österreichweit waren es laut Befragung vor allem Personen in Elternkarenz (94 Prozent), Arbeitssuchende (92 Prozent), Alleinstehende mit Kind (82 Prozent) und im Vergleich der Altersgruppen die 50 bis 59-Jährigen (77 Prozent), die im ersten Halbjahr einen Rückgang ihres Realeinkommens verzeichnet haben.
In Relation etwas besser geht es Vertragsbediensteten und Angestellten, Zwei-Personen-Haushalten ohne Kinder und generell den 30 bis 39-Jährigen.
Haushalte sparen weiter – 40 Prozent für Zukunft positiv gestimmt
Besonders gespürt haben die Haushalte die Teuerung im Alltag bei Nahrungsmitteln (72 Prozent), Restaurants und Bars (58 Prozent) und Reisen (45 Prozent). Treibstoff, der im vergangenen Sommer noch Fixkostentreiber Nr. 1 war, wurde im ersten Halbjahr von Heizkosten (46%) und Strom (45%) abgelöst. Stark getroffen haben die Haushalte im ersten Halbjahr aber vor allem auch die Mieterhöhungen. Gespart wird weiter vor allem bei Gastronomie (74 Prozent), Bekleidung (69 Prozent) und Reisen (57 Prozent).
Obwohl drei Viertel mit einem weiteren Anstieg ihrer Fixkosten in den kommenden Monaten rechnen, verbreitet sich bei etwas mehr Haushalten Zuversicht hinsichtlich ihrer finanziellen Situation. Blickten vor neun Monaten nur 34 Prozent der Haushalte positiv in die Zukunft, sind es jetzt wieder 40 Prozent. Sechs von zehn Haushalte sind dagegen nach wie vor sorgenvoll. Für knapp zwei Drittel bietet die Fixkostenoptimierung noch viel Luft nach oben.
Sparpotenzial bei Fixkosten wird nach wie vor unterschätzt
Gerade jenen, deren Haushaltskasse aufgrund der Inflation derzeit besonders knapp ist, empfiehlt der durchblicker-Experte, ihre Fixkosten besonders genau unter die Lupe zu nehmen – vor allem Versicherungen, Finanzen, Strom/Gas und Internet/Handy. In der Umfrage geben 62 Prozent der Befragten an, noch nie ihre Fixkosten optimiert zu haben. Nur jeder achte Haushalt überprüft das Optimierungspotenzial regelmäßig.
Optimiert werden laut Umfrage am häufigsten Versicherungen und Finanzprodukte. 4 von 10 Haushalten haben ihre Versicherungen gekündigt bzw. gewechselt. Jeder Fünfte überprüfte seine aktuellen Sparzinsen am Konto sowie Gebühren für Girokonto oder Kreditkarte. Wer seine Haushaltsverträge noch nie unter die Lupe genommen hat, kann laut Spona durch Vergleiche und Anbieterwechsel erheblich Kosten sparen – in Summe aktuell bis zu 3.300 Euro.