Im Leben, und vor allem in der Photovoltaik-Branche, muss man flexibel sein. In Zukunft wird diese Eigenschaft wesentlich zum Gelingen der Energiewende beitragen. Denn mit der Flexibilität in der Stromerzeugung muss auch dessen Nutzung flexibler werden.
Das Potential ist da, die Technik ist auch vorhanden, die grundsätzliche Bereitschaft der Betreiber:innen auch, aber die Rahmenbedingungen fehlen wieder einmal. Um die Entlastung für das Energiesystem und den Netzbetrieb zu schaffen, braucht es die finanzielle Motivation dazu.
Dass der Mensch nun mal auf Preise reagiert, haben wir beim Strompreisanstieg in den letzten zwei Jahren gesehen. Die Stromnutzer:innen müssen also die günstigen Tarifen direkt nutzen können, damit sie eben dann den Strom verbrauchen, wenn er billig ist. Mit den aktuellen starren Energiepreisen die Tag ein Tag aus gleich hoch sind, gelingt das natürlich nicht.
Gleiches gilt für das Stromnetz – geringere Netzgebühren, wenn wenig Verkehr im Netz ist, hohe Netzgebühren, wenn viel Verkehr ist. Wieder mal ein Win-Win für alle. In Deutschland muss jeder Energieversorger einen flexiblen Tarif anbieten – in Österreich nicht. Bei uns wird noch diskutiert ob, falls überhaupt, nur die ganz großen Energieversorger einen flexibel Tarif ins Portfolio aufnehmen müssen. Allein von heißen Eislutschern zu träumen reicht jedoch nicht.
Vera Immitzer, Geschäftsführerin Bundesverband Photovoltaic Austria