Der Elektrofachhandel und die Reparaturbetriebe kämpfen ums überleben. Unterschiedliche Ansichten bezüglich Neugeräte spaltet die Gemüter.
Der Mensch ist wie jedes Lebewesen von zwei Grundinstinkten geleitet. Erstens: das eigene Überleben sichern. Zweitens: den Fortbestand durch Weitergabe der Gene sicherstellen. Den ersten Punkt erfüllen wir durch Nahrungsaufnahme, den zweiten durch jene kleinen Rituale, die die Natur für vertraute Zweisamkeit vorgesehen hat. Kleine Unternehmen, und dazu zählt nun einmal fast die gesamte Riege der österreichischen Elektrofachhändler ebenso wie alle Reparaturbetriebe, agieren auch nach einfachen, tief verwurzelten Verhaltensmustern.
Gegensätzliche Überlebensstrategien
Das eigene Überleben steht dabei naturgemäß ganz oben auf der Liste. Der Handel lebt nun einmal vom Verkauf. Und alles, was den Verkauf verhindern, behindern oder verzögern kann, wird zumeist als Angriff auf die eigene Überlebensstrategie gesehen. Die Reparatur eines Elektrogeräts verlängert dessen Lebensdauer, verhindert heute den Verkauf eines Neugeräts und verschiebt den möglichen Handelsumsatz in weite Ferne.
Daraus ließe sich ableiten, dass jede Reparatur dem Handel das Überleben zusätzlich erschwert, neben einer ohnehin schwachen Nachfrage. Umgekehrt ist der Elektrofachhandel ein Akteur, der Reparaturbetrieben viele reparierbare Geräte durch den Neugeräteverkauf entzieht und so deren Existenzgrundlage, die Instandhaltung von Bestandsgeräten, gefährdet. Wenn nicht die Themen Garantie und Gewährleistung wären, bei denen der Handel Reparaturbetriebe zur Erfüllung gesetzlicher und freiwilliger Verpflichtungen benötigt, könnte man meinen, beide Akteure seien Gegner der jeweils eigenen Überlebensstrategie.
Appell zur Zusammenarbeit
Was braucht es, um diese Denkmuster zu überwinden? Wie können die Verantwortlichen im Elektrofachhandel und in den Reparaturbetrieben gemeinsam Wege finden, den Markt so zu gestalten, dass alle wieder gut davon leben können? Wenn der Handel floriert, füllen sich auch die Werkstätten. Bricht der Verkauf ein, bleibt es auch dort stiller. Am Ende rudern beide im selben Boot, ob sie wollen oder nicht.
Mario Fasching, Geschäftsführer der ESECO GmbH
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