APG-Factbox im September zeigt einen Rückgang bei Erneuerbaren, Stromimporte und die dringende Notwendigkeit einer Gesamtsystemplanung.
Der deutliche Rückgang der erneuerbaren Produktion und die daraus folgende Import-Abhängigkeit unterstrichen in den September-Wochen (KW 36-39) die Notwendigkeit eines umfassenden Gesamtsystemverständnisses.
Weniger erneuerbarer Strom
Sowohl die Produktion aus Windkraft und Photovoltaik als auch jene aus Wasserkraft sind im September aufgrund der Wetterlage in Österreich absolut gesehen gesunken. Besonders stark fiel der absolute Produktionsrückgang mit 32,3 % gegenüber dem Vorjahresmonat bei der Windenergie aus. Insgesamt reduzierte sich die gesamte erneuerbare Erzeugung (4.026 GWh) um 10,9 % zum September des Vorjahres (4.520 GWh).
Im Idealfall sind wir bis zum Jahr 2030 in der Lage, den Strombedarf bilanziell zu 100 % aus Erneuerbaren zu decken. Damit wir die Überschüsse, die vor allem im Sommer aus PV-Erzeugung entstehen, nutzen können, müssen wir Speicher und Netze weiter ausbauen. Darüber hinaus werden wir insbesondere in Monaten, in denen die erneuerbare Produktion niedriger ausfällt und aufgrund von fehlenden Leitungskapazitäten nicht ausreichend Strom aus Nachbarländern bezogen werden kann, weiterhin auf Gaskraftwerke zurückgreifen müssen. Um die Erneuerbaren bestmöglich integrieren zu können, brauchen wir eine systemische Gesamtplanung, die Netze, Speicher, Reserven, Produktion und eine digitale Vernetzung gleichermaßen berücksichtigt.
Gerhard Christiner, Vorstandssprecher von Austrian Power Grid (APG)
Import-Abhängigkeit
Die Rückgänge hinsichtlich der erneuerbaren Produktion schlugen sich im September in einer entsprechenden Import-Notwendigkeit nieder: Während im September 2024 an 16 Tagen bilanziell Strom ins Ausland exportiert werden konnte und ein Export-Saldo in der Höhe von 232 GWh erzielt wurde, war Österreich im September 2025 Importland. Per Saldo ergab sich über den Gesamtmonat September 2025 gesehen in Österreich ein Import in der Höhe von 511 GWh (auf Basis der Fahrpläne), wobei an nur 5 Tagen bilanziell Strom ins Ausland exportiert werden konnte.
Erhebliche Schwankungen in der Produktion von klimafreundlichem Strom und wiederkehrende Import-Abhängigkeit belegen die dringende Notwendigkeit für ein ausreichend dimensioniertes Stromnetz. Eine Gesamtsystemplanung und eine bessere Koordinierung im Sinne einer kosteneffizienten Transformation des Energiesystems sind das Gebot der Stunde.
Gerhard Christiner
Mit dem APG Powermonitor ist es der österreichischen Bevölkerung möglich, die effektivsten Sparstunden zu sehen und somit einen aktiven Beitrag zur CO2-Reduktion und zur Systemsicherheit zu leisten.























