Eine sichere Stromversorgung für das Oberösterreichische Netz schreitet voran: APG, Netz OÖ und Linz Netz ziehen eine erste positive Bilanz.
Seit rund einem Jahr arbeiten Austrian Power Grid AG (APG), Netz Oberösterreich GmbH (Netz OÖ) und Linz Netz GmbH (Linz Netz) an der energiewirtschaftlichen Zukunft im Zentralraum Oberösterreich. Das Projekt „Sichere Stromversorgung Zentralraum Oberösterreich“ ist ein Schlüsselprojekt für die versorgungssichere Energiewende und Standortstärkung der Region. Baustart war im Sommer 2024, die Arbeiten liegen im Zeitplan.
Drei Netzbetreiber, ein Versorgungsring
Mit dem Partnerprojekt errichten die drei Netzbetreiber einen 220-kV-Versorgungsring, als Ersatz für die bestehende 110-kV-Anspeisung. Gemeinsam werden rund 800 Millionen Euro in die nachhaltige Stärkung des Wirtschafts- und Industriestandortes Oberösterreich investiert. Nach gut einem Jahr Bauzeit ziehen Gerhard Christiner, Vorstandssprecher der APG und Stefan Kaineder, Landesrat für Umwelt und Klima des Landes Oberösterreich im Rahmen eines Medientermins eine erste Bilanz, über den bisherigen Verlauf und die Bedeutung des Projekts für die Region und ganz Österreich.
Das Projekt ‚Sichere Stromversorgung Zentralraum Oberösterreich‘ ist das bedeutendste Strominfrastrukturvorhaben in Oberösterreich. Es schafft die Grundlage für die Weiterentwicklung der regionalen Verteilernetze und ist Vorrausetzung für die Elektrifizierung & Dekarbonisierung der Industrie – insbesondere der Stahlproduktion. Damit leistet das Projekt neben der sicheren Stromversorgung einen entscheidenden Beitrag zur Reduktion der CO2-Emmissionen in der Region und ganz Österreich. Mit der Umsetzung liegen wir voll im Zeitplan. Das Vorhaben ist Teil unseres neun Mrd. Euro umfassenden Netzentwicklungsplans bis 2034. Mit unseren Projektpartnern investieren wir rund 800 Mio. Euro in die sichere Stromversorgung und Stärkung des Wirtschafts- und Industriestandortes Oberösterreich.
Gerhard Christiner, Vorstandssprecher der APG
Die Energiewende gelingt nur mit leistungsfähiger Infrastruktur. Der 220-kV-Versorgungsring ist nicht nur Schlüsselprojekt für die Transformation unseres Energiesystems, sondern auch Voraussetzung für die Dekarbonisierung von Wirtschaft- und Industrieprozessen, und ermöglicht dadurch eine enorme CO2-Reduktion. Das Projekt ist daher von großer Bedeutung für eine nachhaltige und klimafreundliche Zukunft in Oberösterreich und zeigt, wie Klimaschutz und Errichtung von Infrastruktur Hand in Hand gehen können.
Stefan Kaineder, Landesrat für Umwelt und Klima des Landes Oberösterreich
Bauarbeiten im Zeitplan
Seit dem Baustart im Sommer 2024 schreiten die Arbeiten planmäßig voran. Zwei von vier Leitungsbauabschnitten sind bereits in Umsetzung und werden Ende 2026 planmäßig fertiggestellt. Darüber hinaus laufen die Baumaßnahmen an sechs von insgesamt acht im Projekt inkludierten Umspannwerken:
- Bauabschnitt 1: Erweiterung eines rund zwei Kilometer langen bereits bestehenden Kabelabschnittes zwischen dem Umspannwerk Pichling und den Traun-Donau-Auen um zwei 220-kV-Doppelsysteme und ein 110-kV-System.
- Bauabschnitt 2: Ersatzneubau einer 4-fach-Freileitung vom Umspannwerk Ernsthofen über Asten und Pichling, inklusive abschnittsweiser Spannungsumstellung von 110 kV auf 220 kV und Demontagearbeiten.
Im Bauabschnitt 1 sind bereits gute 75 % der unterirdischen Kabelleerverrohrungen fertiggestellt. Die Fertigstellung dieser Leerrohrtrasse ist für März 2026 geplant, anschließend erfolgt die Herstellung der Muffen- und Kabelzuggruben und final das Einziehen der Kabel bis Ende 2026. Im Bauabschnitt 2 sind bereits 40 von 63 Masten errichtet. Auf sechs Sektionen, das entspricht rund 3,6 Kilometer, wurden die Leiterseile auf die Masten gezogen. Derzeit laufen in diesem Abschnitt die Vorbereitungen für den Seilzug zwischen den Traun-Donau-Auen und dem Umspannwerk Fernheizkraftwerk Linz Süd sowie die Verschwenkung zweier bestehender 380-kV-Systeme beim gerade in Umbau befindlichen Umspannwerk Kronstorf. Die Fertigstellung beider Abschnitte ist für Ende 2026 geplant.
Gerhard Christiner
Parallel zu den Leitungsarbeiten schreiten auch die Baumaßnahmen an den im Projekt inkludierten Umspannwerken zügig voran. In Wegscheid laufen die Arbeiten an den Provisorien auf Hochtouren, deren Fertigstellung bis Ende 2025 geplant ist. Auch die Trafofundamente werden bereits errichtet. In Kronstorf wurde die neue 380-kV-Schaltanlage erweitert, derzeit erfolgen die Einbindung und Umlegung der bestehenden 380-kV-Zuspannung und der Bau der Schaltanlage.
In Pichling haben die Arbeiten an den Trafofundamenten begonnen, gleichzeitig schreitet der Innenausbau des Betriebsgebäudes und der Schaltanlage voran. In Kronstorf West sind die Fundamente für die Leitungsportale fertiggestellt, aktuell wird an der Verlegung der Provisorien gearbeitet. Im Fernheizkraftwerk Linz Süd sind die Um- und Neubauarbeiten der 110-kV-Anlagenteile im Gange. Die Umbauarbeiten in Tillysburg sind bereits abgeschlossen.
Nächste Phase in Sicht
Nachdem die beiden ersten Leitungsbauabschnitte Ende 2026 fertiggestellt sind, folgt 2027 der Startschuss für Bauabschnitt drei (Kronstorf über Asten bis Wegscheid) und 2029 für Bauabschnitt 4 (Wegscheid bis Hütte Süd). Darüber hinaus starten zu einem späteren Zeitpunkt die Arbeiten in den zwei restlichen der insgesamt acht Umspannwerke: Franzosenhausweg und Kleinmünchen. Die Aktivierung von Teilanlagen des Projekts „Sichere Stromversorgung Zentralraum OÖ“ erfolgt schrittweise ab 2025, die vollständige Inbetriebnahme 2030.





















