Fünf österreichische Tochterunternehmen der Luxemburger Sun Contracting Gruppe mussten Anfang November Insolvenz anmelden. Bereits damals zeichnete sich ein strafrechtlicher Horizont ab: Jetzt klickten auch die ersten Handschellen.
Gegen insgesamt 27 Beschuldigte ermittelt die WKStA wegen Betrugs, Untreue und Bilanzfälschung. Dabei geht die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft derzeit von einem Gesamtschaden von über 20 Millionen Euro aus. Am Montag wurden deswegen Hausdurchsuchungen angeordnet und die ersten drei Verdächtigen verhaftet – für sie wurde U-Haft beantragt über die noch heute gerichtlich entschieden werden soll.
Das komplizierte Firmengeflecht war schon länger mit Betrugsvorwürfen konfrontiert, allen voran die nun verhafteten mutmaßlichen „Drahtzieher“, so die WKStA. Sie stehen laut WKStA unter Verdacht ihre „Befugnis als faktische Machthaber bzw. als Mitglied des Verwaltungsrates und Zeichnungsberechtigter auf Geschäftskonten über das Vermögen der Sun Contracting AG zu verfügen, wissentlich missbraucht zu haben, indem sie Geschäftsanteile an der GW Energie Holding GmbH im September 2018 um sechs Millionen Euro kauften“, heißt es in einem Kurier-Zeitungsbericht.
Sun Contracting verursacht Millionen-Schaden
Offensiv als eines „der größten Solarunternehmen Europas“ beworben sollen bis zu 150 Millionen Euro an Kundengeldern eingenommen und davon eben jene sechs Millionen Euro für den Kauf der GW Energie Holding abgezweigt worden sein (hier finden Sie die damalige Presseaussendung). „Zusätzlich wurden Provisionen in Höhe von 50 Millionen Euro für den Vertrieb ausbezahlt, u. a. an die Geschäftsvermittler der Green Finance Broker AG, der zentralen Vertriebspartnerin der Sun Contracting AG“, zitiert der Kurier aus der ihm vorliegenden Festnahmeanordnung. Dadurch erweitert sich der bereits bestehende Vorwürfe-Katalog nun auch um schweren Betrug und betrügerische Krida.




















