Amazon hat im dritten Quartal 2021 deutlich weniger verdient – am Hungertuch wird man deswegen aber trotzdem nicht gleich nagen. Allerdings sank der Quartalsgewinn gegenüber dem Vorjahreswert um fast 50 Prozent auf 3,2 Mrd. Dollar.
Gleichzeitig stiegen die Erlöse um 15 Prozent auf 110,8 Mrd. Dollar zwar deutlich, das Wachstum fiel jedoch deutlich schwächer aus als in den Vorquartalen. Vorstandschef Andy Jassy warnte aufgrund von höheren Löhnen, weltweiten Problemen in der Lieferkette und gestiegenen Frachtkosten zudem vor „Milliarden“ an Zusatzausgaben im Schlussquartal.
Amazon steckt schon seit geraumer Zeit sehr viel Geld in den Ausbau seiner Liefer- und Lagerinfrastruktur – auch in Österreich. Sowohl in Graz, wie auch in Klagenfurt wird neu gebaut. Zudem hat der Konzern angesichts der gestiegenen Nachfrage in der Pandemie die Mitarbeiterzahl stark erhöht. Laut Quartalsbericht beschäftigte Amazon weltweit zuletzt knapp 1,5 Mio. Voll- und Teilzeitkräfte – rund 30 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Gedämpfte Erwartungen
Beim Ausblick für das laufende Quartal dämpfte Amazon die Markterwartungen erheblich und stellte lediglich einen Umsatz zwischen 130 und 140 Mrd. Dollar in Aussicht. Für das traditionell starke Weihnachtsquartal ist das eine eher maue Prognose für den Online-Giganten. Beim Betriebsgewinn droht dem Unternehmen nach eigenen Angaben schlimmstenfalls sogar eine schwarze Null. Sowas haben Investoren bei Amazon jedenfalls lange nicht erlebt.
Weitaus besser läufts bei der lukrativen Cloud-Plattform AWS, die Apps, IT-Dienste und Speicherplatz im Netz anbietet. Der hochprofitable Geschäftsbereich erhöhte den Quartalsumsatz um 39 Prozent auf 16,1 Mrd. Dollar – das stärkste Wachstum seit Anfang 2019. Auch das Geschäft mit Online-Werbung florierte, die entsprechende Sparte steigerte die Einnahmen um 49 Prozent auf 8,1 Mrd. Dollar.