Seit nunmehr 18 Jahren ist Annette Göbel bei Jura Österreich für die Verkaufsförderung zuständig. Im Sommer hatte Sie erstmals die Gelegenheit eine Kaffeeplantage zu besuchen. Exklusiv für ELEKTRO|branche.at hat Sie nun Ihre Erlebnisse in Costa Rica zusammengefasst.
Kaffee gehört zu meinem Leben. Und das nicht nur, weil ich seit 18 Jahren für Jura Österreich für den Bereich Verkaufsförderung zuständig bin. Kaffee begleitet mich auch privat, egal, ob als Wachmacher am Morgen oder in Form eines kräftigen Espresso für den Extra-Energieschub am Nachmittag. Am meisten schätze ich aber, dass Kaffee Menschen verbindet. Man trifft sich zum Austausch, kann gemeinsam lachen und einfach eine kurze Auszeit zusammen verbringen.
Nach fast 20 Jahren bei Jura sollte man ja meinen, dass das Interesse an einem Thema irgendwann weniger wird, das ist bei mir aber absolut nicht der Fall. Im Gegenteil. Je tiefer ich Jahr für Jahr in das Thema eintauche, desto stärker wird meine Leidenschaft. Denn Kaffee ist so vielfältig, dass man selbst nach so langer Zeit immer wieder Neues entdecken kann.
Heuer habe ich mir im Sommer einen kleinen Lebenstraum erfüllt und bin nach Zentralamerika gereist. Die Wahl ist dabei auf Costa Rica gefallen, da mich die Vielfalt des Landes – von der Meeresküste über die Nebelwälder – schon immer faszinierte. Costa Rica ist aber nicht nur für seine großartige Natur und schönen Strände bekannt, sondern auch für seinen Kaffee. Die hügeligen Landschaften, vulkanische Böden und das Klima bieten schließlich ideale Bedingungen für den Anbau von hochwertigem Kaffee.
Und wenn ich schon mal da bin, wollte ich mir natürlich auch den Besuch einer Kaffeeplantage nicht entgehen lassen. Wann sonst bietet sich einem schon die Gelegenheit, jenen Kaffeebohnen so nahe zu kommen, die irgendwann – hoffentlich – in einem unserer Vollautomaten landen. Bitte nicht falsch verstehen: Mein Ländle ist wunderschön, nur mit den Kaffeeplantagen haben wir es hierzulande halt nicht so…
Bewegende Momente
Eines kann ich jedenfalls gleich vorab verraten: Mein Besuch der Kaffeeplantage war wirklich lebensverändernd. Ziemlich sicher für meinen Guide, dem ich mit meiner Begeisterung und meinen zahllosen Fragen vermutlich ein bisserl auf die Nerven gegangen bin – aber er hat tapfer bis zum Schluss durchgehalten. An dieser Stelle hoffe ich ja nur, dass er seinen Job jetzt nicht wegen mir an den Nagel gehängt hat…beim nächsten Mal versuche ich ein bisschen stiller zu sein. Versprochen!
Es war für mich unglaublich beeindruckend, mein bisher lediglich theoretisches Wissen auch einmal live in der Praxis zu erleben. Die Kaffeepflanzen zu sehen, zu berühren, die Kaffeekirschen und Bohnen frisch gepflückt in der Hand zu halten … das waren für mich schon bewegende Momente. Und was mich besonders begeistert hat ist, dass in Costa Rica vor allem auf nachhaltige Anbaumethoden gesetzt wird. Auf der Plantage, die ich besucht habe, stehen die Erhaltung der Umwelt und die Förderung der Biodiversität im Vordergrund.
Zwischen Mensch und Natur
Eines hat man sofort gesehen und gespürt: Die Kaffeebauern auf der Plantage sind mit Herzblut bei der Sache. Die enge Verbindung zwischen den Menschen und der Natur war bei jedem Arbeitsschritt spürbar. Vor allem auch durch die nachhaltigen Methoden, um die Schönheit und Fruchtbarkeit der Umgebung zu bewahren. Gleichzeitig sind die Menschen stolz auf die hohe Qualität und den erstklassigen Ruf, den Kaffee aus Costa Rica genießt.
Der Kaffeeanbau in Costa Rica ist reguliert und unterliegt verschiedenen gesetzlichen Bestimmungen und Vorschriften. Die Regierung unterstützt den Kaffeeanbau mit Förderprogrammen, reguliert ihn aber gleichzeitig, um die Qualität zu gewährleisten und Umweltauswirkungen zu minimieren. Etwa mit einem Gütesiegel und Zertifizierungen oder der Regulierung des Einsatzes von Chemikalien und Pestiziden.
Darüber hinaus sind viele Kaffeebauern in Costa Rica in Kooperativen oder Genossenschaften organisiert. Das heißt, sie unterstützen sich gegenseitig bei der Verwaltung, der Kaffeeernte und der Vermarktung. Durch die Genossenschaften haben die einzelnen Bauern auch eine viel stärkere Position in diversen Verhandlungen. All diese Maßnahmen und Praktiken sollen einerseits sicherstellen, dass in Costa Rica nur hochwertige Kaffeebohnen produziert werden. Andererseits garantieren sie, dass alle Arbeitsschritte im Einklang mit der Natur und vor allem sozialer Verantwortung stehen.
Für mich ist seit diesem Erlebnis jedenfalls klar: Perfekter Kaffee beginnt und endet immer mit der Bohne, die ihren Geschmack und ihre Wirkung nur durch eine optimale Zubereitung entfalten kann. Bei jedem Schluck denke ich gerne an meine Zeit in Costa Rica zurück und schätze es nun umso mehr, weil ich weiß, wie viel Arbeit hier wirklich dahintersteckt.